Nach dem Ende des Telekom-Prozess rund um das Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ) wurde vom zuständigen Wiener Strafgericht in erster Instanz festgelegt, dass die Gruppierung um Josef Bucher 960.000 Euro zurückzuzahlen hat. Dies muss die “Orangen” finanziell hart treffen, wurde ihre ökonomische Basis durch den Dauerschwund an Mandataren in den letzten Jahren ohnehin immer schmäler.
Dass die finanzielle Grundlage des BZÖ relativ bescheiden ist, zeigen die Rechenschaftsberichte aus dem Jahren 2010 und 2011, die gemäß Parteiengesetz veröffentlicht worden sind. In diesen beiden Jahren wurden insgesamt 1.593.000 Euro an Krediten durch Josef Buchers Partei aufgenommen.
Faktisch keine Mitgliedsbeiträge
Das BZÖ wurde 2010/2011 zum Großkreditkunden. Allein im Jahr 2010 weist der von zwei Wirtschaftsprüfungskanzleien bestätigte Rechenschaftsbericht Kreditaufnahmen mit einer Gesamtsumme von 1.293.000 Euro aus. Damit stammen allein in diesem Jahr rund 40 Prozent des Gesamtbudgets aus Fremdmitteln. 2011 musste man noch einmal 300.000 Euro aufnehmen. Demgegenüber machen sich die Mitgliedsbeiträge mit 505 (2010) bzw. 900 Euro (2011) sehr bescheiden aus. Auch die offiziell ausgewiesenen Spenden sind mit 565 (2010) bzw. 300 Euro (2011) vernachlässigbar. Unterzeichnet wurden die finanziell wenig rosigen Rechenschaftsberichte von Bündnisobmann Josef Bucher, Bundesgeschäftsführer Michael A. Richter und dem Bundesfinanzreferent Veit Schalle.
Mit dem Ergebnis des Telekom-Prozesses könnten nun neue finanzielle Lasten auf die politisch schwächelnde Gruppierung zukommen. Und der laufende Wahlkampf ist auch nicht gerade billig.