Massive Unregelmäßigkeiten gab es offensichtlich bei der Bundestagswahl in Hamburg. Dort sind rund 100.000 Briefwahlstimmen auf ungeklärte Weise verschwunden. Insgesamt hatten 301.844 Hamburger Bürger eine Wahlkarte beantragt, um an der Briefwahl teilzunehmen. Der Rücklauf lag jedoch nach den ursprünglichen Aufzeichnungen vom vergangenen Sonntag nur bei 198.739 Wahlscheinen für die Briefwahl.
Bei bisherigen Wahlen gibt es eine durchschnittliche Ausfallquote von höchsten fünf bis zehn Prozent. Das wären jedoch maximal 30.000 Briefwähler gewesen, die ihre Wahlkarte nicht zurückgeschickt hätten.
Hamburger Wahlleiter ringt um Erklärung für Briefwählerschwund
Nach der Wahl ringt der zuständige Wahlleiter in der Hansestadt um eine Erklärung. In einer ersten Stellungnahme war der Erklärungsversuch, dass viele Wahlkartenwähler trotz Wahlkarte persönlich im eigenen Bezirk abgestimmt haben, und deshalb diese Stimmen nicht als Briefwahl aufscheinen würden. Dies war aber nicht die einzige bis jetzt nicht restlos geklärte Unregelmäßigkeit bei den Bundestagswahlen in Hamburg. In über 100 Wahllokalen muss wegen Unregelmäßigkeiten noch einmal eine Stimmauszählung erfolgen. Sollte dies in anderen Stimmbezirken im Bundesgebiet ähnlich verlaufen sein, dann wären die Ergebnisse auf diese Art und Weise massiv verfälscht.