Weil es vor wenigen Tagen in der russischen Petschorasee bei arktischen Temperaturen zu einem illegalen Protest von Greenpeace-Aktivisten kam, wurde die Schiffsbesatzung der “Arctic Sunrise” nun in russische Untersuchungshaft genommen. Auf einem Eisbrecher versuchten die Umweltschützer unter der niederländischen Flagge die geplanten Ölbohrungen in der Arktis durch einen führenden Erdölkonzern zu verhindern. Die 30 Aktivisten wurden daraufhin wegen bandenmäßiger Piraterie festgenommen.
Russland kam dem Grenzschutz nach
Noch fast zur gleichen Zeit, als der bunt bemalte Eisbrecher von Sicherheitsbehörden in die Bucht von Murmansk geschleppt wurde, wurde den Behörden von Unterstützern der Protestaktion schon illegales Vorgehen unterstellt. Die teilnehmenden Greenpeace-Angehörigen wurden daraufhin formell für 48 Stunden in verschiedene Untersuchungsgefängnisse überstellt, um sie mit Hilfe von Dolmetschern zu ihrer Protestaktion zu befragen. Auf den Tatbestand der illegalen Piraterie stehen in Russland bis zu 15 Jahre Haft. Das niederländische Schiff befand sich demnach nicht in internationalen Gewässern, sondern überschritt unerlaubt die russische Grenze.
Berichten von Greenpeace zu Folge wurden die Besatzungsmitglieder 30 Stunden verhört und dann erst in Untersuchungshaft genommen. Der russische Behördensprecher Wladimir Markin allerdings gibt an, dass erst 3 Crewmitglieder befragt worden seien und die ausländischen Aktivisten erst mit Hilfe eines Dolmetschers zu den Vorwürfen Stellung nehmen sollen.