Mächtig ins Schwitzen kommt die SPÖ Oberösterreich bei der Versorgung des ehemaligen Linzer Finanzstadtrats Johann Mayr. Dieser musste im Sommer seinen Hut nehmen, da er einer der Hauptverantwortlichen des sogenannten BAWAG-Swap-Finanzskandals in der oberösterreichischen Landeshauptstadt ist. Bei diesem Veranlagungsgeschäft von Linzer Stadtgeldern sind bisher rund 500 Millionen Euro Verluste eingefahren worden – es beschäftigen sich mittlerweile die Straf- und Zivilgerichte mit dem Fall. In den letzten Wochen waren SPÖ-Landesparteiobmann Josef Ackerl und seine Parteifreunde offensichtlich fieberhaft damit beschäftigt, für den Genossen Mayr einen lukrativen Job zu finden.
Mayr hätte ursprünglich Mitte September mit dem Posten des Direktors der oberösterreichischen Gebietskrankenkasse (OÖGKK) versorgt werden sollen. Er hatte sich seinerzeit, als er in den Linzer Stadtrat eingezogen war, ein Rückkehrrecht in die OÖGKK von seinen roten Parteifreunden versprechen lassen. Als es diesbezüglich zu einer öffentlichen Diskussion kam, verzichtete Mayr auf dieses Recht.
Mayr wird als Geschäftsführer in einer SPÖ-Stiftung versorgt
Weich fallen wird Mayr karrieremäßig aber trotzdem. Die Genossen haben Mayr nun in der SPÖ-Stiftung “L36” mit einem Geschäftsführerposten versorgt. Vorher löste Mayr seinen Direktorenvertrag mit der OÖGKK einvernehmlich auf. Im Eigentum der parteieigenen L36-Stiftung befindet sich der gesamte Liegenschaftsbestand der oberösterreichischen SPÖ. Unter anderem verwaltet man dort das Gebäude, in dem die Partei ihre Zentrale hat, sowie andere Liegenschaften, die an Dritte vermietet sind. Mayr folgt dem ehemaligen Geschäftsführer Georg Oberhaidinger nach.