Weil der Anteil an nicht-deutschsprachigen Mitbürgern in Wien scheinbar ein großes Hindernis in der Krankenversorgung darstellt, plant man nun ein Pilotprojekt. Dabei sollen per Videochat Dolmetscher in Krankhäusern zugeschaltet werden und Patienten, die der deutschen Sprache nicht mächtig sind, das Gespräch mit den behandelnden Ärzten erleichtern. Vor allem für die Sprachen Türkisch und Serbokroatisch soll es künftig Videodolmetscher geben.
Ausweitung geplant
Derzeit nehmen an dem Projekt fünf Wiener Spitäler teil: die Rudolfstiftung, die Semmelweis-Klinik, das Meidlinger Unfallkrankenhaus, das Lorenz-Böhler-Unfallkrankenhaus und das St.Anna Kinderspital. “Da ist ein Dolmetscher innerhalb von maximal zwei Minuten beim Behandlungssetting dabei und kann für den Patienten dolmetschen”, zeigt sich Projektleiterin Maria Kletcka-Pulker begeistert.
Eine Ausweitung ist auch für niedergelassene Ärzte und deren Praxen in Wien geplant. Innerhalb eines halben Jahres wird ausgewertet, ob es sinnvoll ist, nicht-deutschsprachigen Patienten einen Videodolmetscher bereitzustellen oder ob ein normales Telefongespräch genügt. Verzichten will man aber keinesfalls auf die Übersetzung für fremdsprachige Einwohner.