Nach der Wahl ist vor der Wahl. Drei Wochen nach der deutschen Bundestagswahl vom 22. September 2013 hat sich die politische Landschaft Deutschlands nachhaltig verändert. Der Achtungserfolg der Alternative für Deutschland (AfD) mit 4,7 Prozent ist keineswegs eine Eintagsfliege gewesen – das Scheitern der FDP wirkt dagegen nach. Gleichzeitig schwächeln auch die Grünen auf niedrigem Niveau, die Linke ist demgegenüber stabil und CDU/CSU sowie SPD behaupten ihre Plätze.
Interessant werden vor allem zukünftige Umfrageergebnisse sein, die dann bereits die erfolgte Regierungsbildung – möglicherweise zwischen CDU/CSU und SPD – in die Motivenlage der Wähler einfließen lassen werden. Dies könnte zu einer weiteren Profilschärfung auf Seiten der Oppositionsparteien führen. Und davon könnte vor allem die AfD profitieren.
Alternative für Deutschland liegt zwischen 5 und 6 Prozent
Nahezu einig sind sich die großen deutschen Meinungsforschungsinstitute bei der aktuellen Beurteilung der Wahlchancen der AfD. Bei den Instituten Emnid, Forsa und GSM liegt sie bei stabilen sechs Prozent, die Forschungsgruppe Wahlen gibt ihr fünf Prozent und nur bei Infratest dimap kommt sie bei 4,5 Prozent zu liegen. Umgekehrt ist die FDP offensichtlich bei den deutschen Wählern abgeschrieben, wenn man die Ergebnisse der Wählerbefragung hernimmt: Während ihr INSA “noch” vier Prozent gibt, liegt sie bei Emnid, Forsa, GSM, Forschungsgruppe Wahlen und Infratest dimap nur mehr bei drei Prozent. Aber nicht nur bei AfD und FDP ergeben sich interessante “Nachwahlergebnisse”, auch die Grünen werden entsprechend bewertet und kommen aus ihrem Formtief nicht heraus. So geben ihr etwa Forsa und Infratest dimap nur mehr acht Prozent, die Forschungsgruppe Wahlen gar nur sieben Prozent.