Noch sind die Wahlen zum EU-Parlament ein gutes halbes Jahr entfernt. Dies ist auch die Zeitagenda, um über eine neue EU-Kommissionsspitze nachzudenken. In den innersten Zirkeln der Eurokraten-Fraktionen bei den Sozialdemokraten und Christdemokraten sind die Vorbereitungen für die neue Periode bis 2019 bereits sehr weit fortgeschritten. Eine Achse Berlin-Luxemburg auf Seiten der europäischen Christdemokraten bereitet hier einen weiteren Karriere-Sprung von Jean-Claude Juncker und Wolfgang Schäuble vor.
Geht es nach den Eurokraten auf bürgerlicher Seite, dann soll Juncker EU-Kommissionspräsident werden und Schäuble den Vorsitz der Euro-Finanzminister-Gruppe führen.
EU-Funktionäre Barroso und Dijesselbloem sollen den Hut nehmen
Den Hut nehmen sollen der Portugiese Manuel Barroso und der Niederländer Jeroen Dijesselbloem. Dem Christdemokraten Barroso wurde in den letzten Monaten bereits Amtsmüdigkeit nachgesagt, darüber hinaus stammt er aus dem ökonomisch maroden Portugal und es wird ihm deshalb “Parteilichkeit” zu Gunsten der EU-Südstaaten nachgesagt. Dem Sozialdemokraten Dijesselbloem wiederum werfen vor allem Deutsche und Franzosen einen schwachen Führungsstil innerhalb der Euro-Gruppe vor.
Mit Juncker und Schäuble sollen nun Schwergewichte der EU- und Europolitik an die Spitze gehievt werden, um zu Lasten der europäischen Sparer und Steuerzahler die marode Finanz- und Wirtschaftspolitik zu sanieren.