Eine als “zivile” EU-Mission getarnte Unterstützung Brüssels gegenüber Libyen erweist sich nun de facto als Militärhilfeprojekt. Gemeinsam mit den USA bildet die EU einen eigenen libyischen Grenzschutz und eine Küstenwache aus. Hand in Hand mit diesen Ausbildungsmaßnahmen für das Verteidigungsministerium in Tripolis, dem diese uniformierten Truppen unterstehen, liefern internationale Rüstungskonzerne modernste Waffen und Munition an die Libyer.
Getarnt wird dies in EU-Papieren als Schaffung von “kurzfristigen Kapazitäten” zur Sicherung der libyschen Land-, See- und Luftgrenzen. Geleitet wird diese eigentliche Militärmission von einem “zivilen Operationskommandeur”.
15.500 hochgerüstete Grenzschützer werden auf EU-Kosten ausgebildet
Insgesamt werden 15.500 hochgerüstete Grenzschützer auf Kosten der EU ausgebildet. Der Grenzschutz hat eine aktuelle Mannstärke von 9.000 Mann, die Küstenwache von 6.500. Beide unterstehen der direkten Befehlsgewalt des Oberbefehlshabers im libyschen Verteidigungsministerium. Aktuell hat diese Truppe lediglich vier Schnellboote, ein Flugzeug und zwei Helikopter. Mit internationaler Militärexpertise und EU-Geld wird diese Ausrüstung aber schon sehr bald wesentlich ergänzt werden.