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27. November 2013 / 16:00 Uhr

EZB-Chef Draghi will keine Risikoanalyse bei Staatsanleihen

Nachdem die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) in der Vergangenheit zu einem Massen-Ankauf von Staatsanleihen durch Finanzinstitute geführt hat, möchte EZB-Chef Mario Draghi nun offenbar verhindern, dass es zu einer entsprechenden Risikobewertung kommt. Der deutsche Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hatte eine Analyse gefordert, um zu verhindern, dass neue Mega-Risiken auf die EU und die Eurozone zukommen.

Zuvor hatten Experten des bei der EZB angebundenen sogenannten “Europäischen Ausschusses für Systemrisiken” bereits vorgeschlagen, die extrem hohen Investitionen europäischer Finanzinstitute in Staatsanleihen als “Klumpenrisiko” zu behandeln. Als solches definiert man im Finanzwesen die kumulative Häufung von Ausfallsrisiken mit ähnlichen oder identischen Korrelationswerten, etwa Regionen, Branchen oder Kreditnehmern. Ein solches Risiko kann die Tragfähigkeit eines Kreditinstitutes massiv gefährden.

Risiken von Staatsanleihen müssten begrenzt werden

Geht es nach den Grundsätzen der Finanzwirtschaft, müssten solche Staatsanleihen-Risiken eigentlich begrenzt bzw. mit Eigenkapital unterlegt werden. Der Italiener Draghi möchte von einer solchen Vorgehensweise allerdings nichts wissen. Er fürchtet eine Grundsatzdiskussion über das bestehende Staatsfinanzierungssystem. Aktuell möchte die EZB deshalb die Staatsanleihen als “risikofreie Papiere” ausweisen. Was eine solche Vorgehensweise bei Griechenland gebracht hat, hat die Eurozone in den letzten drei Jahren leidvoll erfahren müssen.

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