Im Jahr 2013 musste die US-Stadt Detroit Insolvenz mit einer aushaftenden Summe von 19 Milliarden Dollar anmelden. Grund dafür waren Misswirtschaft in der Finanzverwaltung und hochriskante Spekulationsgeschäfte, die ein Megaloch in die Stadtfinanzen geschlagen hatten. Nun geht die unter finanzieller Zwangsverwaltung stehende Stadt zum Gegenangriff über. Sie verklagt führende internationale Bankinstitute auf Schadenersatz mit einer vorläufigen Klagssumme von 300 Millionen Dollar. Grundlage dafür ist der Vorhalt, dass die Banken die Stadt in der Vergangenheit in hochriskante Spekulationsgeschäfte getrieben hätten.
Kevin D. Orr, Zwangsverwalter der Stadt, hofft mit dieser Klage die Aufhebung in der Vergangenheit getätigter Finanzspekulationen zu erreichen. Begründet wird dies damit, dass internationale Investmentbanker die Stadt in diese Geschäfte getrieben hätten.
Internationale Gläubigerbanken betroffen
In der Vergangenheit hatten sich internationale Gläubigerbanken auf Finanzgeschäfte mit Detroit eingelassen. Die deutsche Commerzbank etwa hatte Detroit rund 400 Millionen Euro geliehen. Aktuell muss sie 310 Millionen davon als verloren abschreiben. Noch schlimmer trifft es die Schweizer UBS und die Bank of America. Diese beiden Bankinstitute hatten Detroit nicht weniger als 1,44 Milliarden Euro geliehen, – lediglich 165 Millionen Euro ist man nun bereit zurückzuzahlen. Durch die nun eingeleitete Schadenersatzklage könnten die Verluste der Banken noch höher ausfallen.