Wienweit werden 16 Polizeiinspektionen geschlossen. Argumentiert wird von der Polizeispitze und ÖVP-Ministerin Mikl-Leitner, dass durch die Maßnahme mehr Polizisten auf der Straße unterwegs sein würden. Ob das die Belegschaft auch so sieht, wollte die FPÖ herausfinden. Wiens FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus war jüngst auf Tour in diversen Polizeiinspektionen, denen die Schließung droht. Wie es mit den Beamten dort weitergeht, konnte so recht niemand beantworten. Wer wohin versetzt wird, ist nicht bekannt. Es herrscht große Verunsicherung, aber auch Enttäuschung. Dass durch weniger Wachzimmer die Sicherheit erhöht werde, wollte keiner der Beamten glauben. Die Verwaltungssaufgaben würden gleich hoch bleiben, während es keine Aufstockung der Planposten gebe.
Nicht ausgeschlossen werden könne, dass Polizisten, die jahrelang einem Rayon zugeteilt waren, sich versetzen lassen, womit ihr Erfahrungsschatz verloren gehe. Was die Zusammenlegung bzw. Neubauten in den Außenbezirken betreffe, könnte es auch zu einem Gerangel um Führungspositionen kommen. Diverse Posten könnten neu ausgeschrieben werden – Verlierer seien so gut wie garantiert.
Sanierte Wachzimmer werden aufgegeben
Pikant ist allerdings, dass auch Wachzimmer geschlossen werden, die erst vor wenigen Jahren teuer saniert wurden. Für den 4. Wiener Gemeindebezirk Wieden soll es statt zweier Wachzimmer nur noch eines geben. Also ein Wachzimmer für rund 30.000 Bezirksbewohner. Während die Polizeiinspektion in der Rainergasse saniert wurde, soll die Station Taubstummengasse relativ veraltet sein. Die Rainergasse wird aber aufgegeben. Abgesehen vom Platzmangel würden in der Taubstummengasse auch noch Mäuse den Polizisten das Leben schwer machen. Somit dürften die dorthin versetzten Polizisten künftig nicht nur mit der Bekämpfung der Kriminalität, sondern auch noch mit einer Mäuseplage zu tun haben. Polizeigeneral Karl Mahrer lobte indessen das Sicherheitskonzept in höchsten Tönen.