Immer “verhaltensauffälliger” wird das türkische Regime in Ankara unter Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan. Nach schlechtem Krisenmanagement rund um die Bergwerkskatastrophe in der westtürkischen Stadt Soma fiel Erdogans Regime nicht nur durch Uneinsichtigkeit auf, sondern ist nun auch noch in Prügeleien mit Bürgern und Demonstranten verwickelt. Sowohl ein Mitarbeiter des Ministerpräsidenten als auch dieser selbst schlugen auf einfache Bürger ein.
Mit diesem neuen Skandal hat der “westliche Bündnispartner” und EU-Beitrittskandidat einmal mehr bewiesen, dass er politisch und gesellschaftlich ein “Dritte-Welt-Land” geblieben ist.
Erdogan ohrfeigte einfachen Bergmann und Mädchen bei Demonstration
Wie die Tageszeitungen Evrensel, Hürriyet, Zaman und Sözcü übereinstimmend berichtet hatten, war es vor einem Supermarkt in Soma zu einer Prügelei mit dem Bergmann Tamer Kuruca gekommen. Kuruca hatte sich als Demonstrant vor einem Supermarkt aufgehalten, als der Ministerpräsident, umringt von Leibwächtern seiner Regierungslimousine entstiegen war. Als eine Menschenmenge den Ministerpräsidenten und seinen Anhang umringten, verlor dieser offensichtlich die Nerven und ohrfeigte unter anderem den Bergmann Kuruca. Darüber hinaus soll Erdogan auch ein erst 15-jähriges Mädchen, die Tochter eines getöteten Bergmanns, tätlich angegriffen haben.
Sowohl Medien als auch Opposition kritisierten das Verhalten des türkischen Ministerpräsidenten aufs schärfste. Neben Erdogans Verhalten schossen sich die Kritiker auch auf Yusuf Yerkel, einen der engsten politischen Berater des Ministerpräsidenten ein. Dieser hatte vergangenen Donnerstag auf einen am Boden liegenden Demonstranten mehrmals brutal eingetreten.