Zwei Tage nach der geschlagenen EU-Wahl versinkt Frankreich in einem neuen Korruptionsskandal. Die Partei des ehemaligen französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy, UMP, ist in eine Affäre rund um ihre Parteifinanzen verwickelt. UMP-Parteichef Jean-François Copé soll im Wahlkampf 2012 Parteigelder in Millionenhöhe der ihm nahestehenden Kommunikationsagentur Bygmalion überwiesen haben. Mit diesen Geldern sollen die französischen Christdemokraten illegal Wahlkampfausgaben finanziert haben.
Angesichts dieses Kriminialfalls rund um die UMP gerät der damals geführte Präsidentenschaftswahlkampf der bürgerlichen Sarkozy-Partei gegen die beiden Konkurrenten François Hollande und Marine Le Pen in den Verdacht der Manipulation.
Neue Wahkampfmunition für Marine Le Pen
Dieser Skandal bei der UMP in Paris ist neue Wahlkampfmunition für die Herausforderin Marine Le Pen. Gerade erst hat die Front National-Chefin mit 25 Prozent die EU-Wahl klar gewonnen. Nun erhebt sie die Forderung nach sofortigen Neuwahlen für Nationalversammlung und Präsidentschaftsamt.
Le Pen sieht durch diesen Betrug “die Legitimität der Wahl von 2012 untergraben”. Sie diagnostiziert eine weitere “Verbreiterung der Kluft zwischen dem französischen Volk und der rot-schwarzen politischen Klasse in Paris”.