Eine erbitterten Schlagabtausch gab es im Berliner Abgeordnetenhaus zum Thema der Ehrenbürgerschaft des ehemaligen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg. Eine vereinigte Linksfront aus Grünen, Linkspartei und Piratenpartei wollte Hindenburg aus der Ehrenliste der Stadt Berlin streichen. Begründung der äußersten Linken: Hindenburg sei ein Militarist und Wegbereiter Hitlers gewesen.
Vor der Debatte glaubten sich die Linken ziemlich sicher, dass ihr Antrag, wie in vielen anderen deutschen Städten und Kommunen mit den Stimmen der SPD und wahrscheinlich auch der linksliberal weichgespülten CDU durchgehen werde. Doch SPD und CDU leisteten der Entehrung des ehemaligen deutschen Staatsoberhaupts Widerstand und stimmten gegen den Linksantrag.
Hindenburg ist weiterhin Ehrenbürger von Berlin
Sowohl Debattenredner der SPD als auch der CDU verteidigten Hindenburg, der “ein Demokrat gewesen sei (SPD)” und bei dem man es “für unangemessen halte, ihn als böswilligen Brandstifter davonzujagen (CDU)”. Im Zuge der Debatte wurde von der Linksfront vor allem die SPD heftig angegriffen, da man es bisher offensichtlich gewohnt war, dass diese bei jeder noch so eigenwilligen “Vergangenheitsbewältigung” von Haus aus dabei ist.
Innenpolitische Beobachter sind sich gespannt, ob dieses Abstimmungsverhalten bei der SPD auch in anderen Städten Schule machen wird oder ob man weiterhin mit der linkslinken Meute heulen wird, wenn es um die Ehrabschneidung gegenüber verdienten historischen Persönlichkeiten geht.