Bei der konstituierenden Sitzung des EU-Parlaments sorgten die EU-skeptischen Parteien für Aufregung bei den Unions-Befürwortern. Die EU-Kritiker, darunter auch die FPÖ-Abgeordneten, beschlossen, bei der Europa-Hymne nicht aufzustehen – als Zeichen ihrer Verbundenheit mit ihren Vaterländern. Harald Vilimsky beispielsweise betonte, sich nur bei der österreichischen Bundeshymne zu erheben.
EU-Hymne als Zeichen der Unterdrückung
Der Chef der UKIP, Nigel Farage, drehte sich schon am Montag beim Ertönen der Europahymne demonstrativ um. Die patriotischen Parteien sehen die EU-Hymne und die dazugehörige Fahne als Zeichen der Unterdrückung und Unterwerfung der Nationalstaaten. Aber nicht nur Parteien aus dem patriotischen Lager machten bei der Protestaktion mit, auch die italienische Oppositionspartei des Komikers Beppe Grillo oder die britische konservative Partei von David Cameron machten ihrem Ärger über die immer zentralistischer agierende EU mit der Teilnahme am Protest Luft. Für die erwartete Aufregung sorgte die Protestaktionen bei den Eurokraten.
Heftige Kritik gab es von der FPÖ an der Wiederwahl des deutschen Sozialdemokraten Martin Schulz zum Parlamentspräsidenten der EU. “Schulz wollte Kommissionspräsident werden und hat dafür einen fragwürdigen europäischen Wahlkampf geführt. Dass er sich trotz seines Scheiterns jetzt als Parlamentspräsident weiter versorgen lässt, ist ungeheuerlich”, so der einstimmig gewählte Delegationsleiter der Freiheitlichen im EU-Parlament, Harald Vilimsky, der als Mitglied in den Ausschuss für bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres nominiert wurde.
Gründung einer EU-Fraktion noch immer wahrscheinlich
Die Gründung einer patriotisch-freiheitlichen Fraktion im EU-Parlament sieht Vilimsky nach wie vor als sehr wahrscheinlich an: “Ich bin zuversichtlich, dass es uns gelingt, in den nächsten Monaten die geplante Fraktion auf Schiene zu bringen. Die Gespräche verlaufen sehr konstruktiv.”