Ein neuer Arbeitsrechtsskandal im Umfeld der SPÖ-Regierungsverantwortung ist nun über eine parlamentarische Anfrage der FPÖ an die Öffentlichkeit gelangt. Die “Art for Art Theaterservice GmbH”, eine 100-Prozent-Tochergesellschaft der Bundestheater-Holding, soll 37 von 150 Mitarbeiter abgebaut haben. Betroffen davon sind langjährige Mitarbeiter aus dem Bereich des Handwerks wie etwa Schlosser, Maler oder Tischler. Schlosserarbeiten sollen bereits in die slowakische Hauptstadt Preßburg ausgelagert worden sein. Die Betroffenen sollen gezwungen werden, Sozialpläne zu unterschreiben, einige wurden in die Zwangspension geschickt. Dabei stellt sich die “Art for Art” selbst als innovatives Dienstleistungsunternehmen mit großem Aktionsradius dar:
Die ART for ART Theaterservice GmbH betreibt nicht nur die Werkstätten für die Österreichischen Bundestheater, sondern bietet auch kreative Konzepte und deren Ausführungen allen an, die das Besondere suchen. Unser Kerngeschäft ist die Ausstattung von Opern, Theater- und Ballettaufführungen, Filmen und Festivals. Aber auch Ausstattungen für öffentliche Großveranstaltungen, Innendekorationen für Spitzenrestaurants und Hotels und die Umsetzung unkonventioneller Projekte gehören zu unseren Stärken.
Roter Ex-Ministersekretär Kirchberger für Kahlschlag verantwortlich
An den Hebeln der “Art for Art Theaterservice GmbH” sitzt der einstige Ministersekretär Josef Kirchberger (SPÖ). Er diente den Ministern Herbert Moritz, Hilde Hawlicek und Rudolf Scholten und war selbst einige Jahre stellvertretender Bundestheaterverwaltungs-Chef neben Georg Springer. Aktuell vertritt er die Interessen der SPÖ im ORF-Publikumsrat und ist ein Multifunktionär in diversen Gremien auf Bundes- und Landesebene in Wien. Wie das von ihm publizierte Statement auf der Internetseite der “Art for Art” mit der aktuellen Personalpolitik zusammenpasst ist allerdings fraglich:
Als Geschäftsführer habe ich das Glück mit einem hoch motivierten Team, große und kleine, aber in jedem Fall spannende Projekte, durchführen zu können. Diese Projekte sind ein wichtiger Teil jener kreativen Produktionen, die das Leben vieler Menschen bereichern. Das ist eine wahrhaft erfüllende Aufgabe.