Ende Juni 2014 standen insgesamt 6.389 Lehrstellensuchenden lediglich 2.704 sofort verfügbare offene Lehrstellen auf dem österreichischen Arbeitsmarkt gegenüber. Dazu kommt, dass die Arbeitslosigkeit insgesamt 355.000 Personen ohne Beschäftigung umfasste – vor allem die Baubranche und der Tourismus sind mit stark steigenden Arbeitslosenzahlen konfrontiert. Politik mit Hausverstand würde hier der Ausländerbeschäftigung einen Riegel vorschieben. Nicht so die SPÖ und ihr Sozialminister. Rudolf Hundstorfer lässt ganz im Gegenteil durch Erlässe aus den Jahren 2012 und 2013 zu, dass jugendliche Asylwerber einen bevorzugten Zugang zum Arbeitsmarkt erhalten.
Asylwerber dürfen seither in sogenannten Mangelberufen eine Lehre beginnen. Am 18. März 2013 hatte der rote Sozialminister diesen Erlass auf Asylwerber sogar noch bis zum 25. Lebensjahr erweitert. Wörtlich steht in diesem Erlass, der in einer parlamentarischen Anfrage der FPÖ zitiert wird:
[…] können jugendliche Asylwerber im öffentlichen und gesamtwirtschaftlichen Interesse (§ 4 Abs. 1 AusIBG) Beschäftigungsbewilligungen nach Maßgabe des § 4 Abs. 2 und 3 Z 1 AusIBG erteilt werden, um ihnen so eine Ausbildung […] zu ermöglichen. […] Nach den bisherigen Erfahrungen hat sich jedoch die Altersgrenze von 18 Jahren als zu einschränkend erwiesen, um die Zielgruppe ausreichend zu erfassen.
Zielgruppe des Erlasses sind laut Hundstorfer “jugendliche Asylwerber/innen, die sich seit mindestens drei Monaten in einem laufenden Asylverfahren befinden, über eine faktischen Abschiebeschutz oder ein Aufenthaltsrecht nach dem Asylgesetz verfügen und beim Antrag auf eine Lehrlingsbewilligung das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet haben”.
Asylwerber verschärfen Gesamtarbeitslosigkeit weiter
Von den aktuell 83 zugelassenen Asylwerbern auf dem österreichischen Arbeitsmarkt stammen 37 aus Afghanistan und 12 aus Bangladesch. 53 “jugendliche Asylwerber” sind als Lehrlinge in der Beherbergung und Gastronomie sowie weitere 12 im Bau eingesetzt. Mit dem Status des Lehrlings erwerben die Asylwerber auch Anspruch auf Arbeitslosengeld – in den Jahren 2012/2013 waren dies allein 92 Personen, die die Arbeitslosenversicherung zusätzlich belasten können, und weitere 26 Asylwerber hatten die Lehre wieder abgebrochen. Unter anderem belasteten die Asylwerber den Lehrstellenmarkt bei den Dachdeckern, Elektroinstallateuren, Drehern und Spenglern.
Die per Juni 2014 beschäftigungslosen 6.389 österreichischen Lehrstellensuchenden gehen demgegenüber wieder einmal leer aus.