Der Ukraine-Konflikt bekommt immer stärkere Züge eines globalen Wirtschafts- und Währungskriegs. Nachdem das bankrotte Regime in Kiew angekündigt hatte, zugesagte Gelder der Europäischen Union und des Internationalen Währungsfonds (IWF) zur Sanierung des maroden Bankensystems zu verwenden, sehen Experten die Treffsicherheit der internationalen Hilfsgelder in Frage gestellt. Dazu kommt dass Ministerpräsident Arsenij Jazenjuk und Staatspräsident Petro Poroschenko Milliardeninvestitionen in die Aufsrüstung der Ukraine tätigen wollen.
Nachbar Russland hackt hier ein, und erinnert Kiew an weiterhin offene Rechnungen für Gas- und Öllieferungen, die Moskau gerne bezahlt bekommen würde. Nun möchte die Moskauer Regierung mit einem Veto weitere IWF-Zahlungen an die Ukraine blockieren. Derzeit geht es um eine 1,4 Milliarden US-Dollar-Finanzierung die auf IWF-Konten bereit gestellt ist. Kiew schuldet Moskau aktuell nämlich immer noch fünf Milliarden US-Dollar für bereits geliefertes Erdgas.
Ukrainische Banken geraten wegen Russland-Veto unter Druck
Ob das Russland-Veto im von den USA dominierten IWF tatsächlich zum Erfolg führt, ist fraglich. Dennoch könnte Wladimir Putin und seiner Moskauer Regierung wirtschaftspolitisch ein weiterer Sieg nach Punkten gegen Kiew gelingen. Das Rating der Ukraine und der ukrainischen Banken ist seit dem Frühjahr ohnehin im freien Fall. Eine medial breit getretene Veto-Keule Moskaus im IWF könnte zu einer weiteren Destabilisierung der Kreditwürdigkeit des ukrainischen Regimes führen.
Gleichzeitig leidet die ukrainische Volkswirtschaft massiv unter dem Konflikt mit Russland. So ist der Export ukrainischer Güter nach Russland seit Beginn des Jahres um 24 Prozent zurückgegangen, das Bruttoinlandsprodukt um 6,5 Prozent insgesamt gefallen.