Im Jahr 2012 hatte die Piratenpartei in Deutschland bundesweit ihren höchsten Mitgliederstand mit rund 34.000 Parteimitgliedern. Seitdem geht es bergab. So haben in den letzten Monaten insgesamt 7.000 Piraten die Segel gestrichen und ihrer Partei den Rücken gekehrt. An der Spitze stehen die Landesverbände Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg mit jeweils rund 1.000 Austritten, gefolgt von Berlin mit 500 Austritten. In den anderen Bundesländern gaben ebenfalls jeweils mehrere hundert Piraten ihr Parteibuch zurück.
Und die Ex-Piraten kehren in der Regel nicht auf leisen Sohlen der Partei den Rücken, sondern begleiten dies als medienorientierte Aktivisten. Meistens werden über Facebook und Twitter Generalabrechnungen mit der ehemaligen politischen Heimat verbreitet.
Linke Piraten haben keinen Markt mehr in Deutschland
Der Höhenflug, den die Piraten zwischen 2007 und 2012 zu verzeichnen hatten, ist längst vorbei. Durch Personalquerelen und einer fortgesetzten inhaltlichen Orientierungslosigkeit wurde die Marke nachhaltig zerstört. Ideologisch finden die gesellschaftspolitisch linken Piraten neben SPD, Grünen und Linkspartei einfach keinen Markt, um sich als eigenständiges politisches Angebot in der deutschen Innenpolitik zu verfestigen.
Bündnisse in der deutschen Kommunalpolitik mit der Linkspartei schrecken darüber hinaus viele potentielle Mitstreiter ab, die nicht in einer Allianz mit Ex-Stasi-Genossen politisch aktiv sein möchten.