Wenn es um “gutmenschliche” Fragen des Alltags geht, sind die Grünen schnell mit Rat und Tat zur Stelle. Sie unterstützen jegliche, wenn auch noch so absurde, Forderungen für eine buntere, transparente, sexuell offenere Weltanschauung. Allerdings nur so lange sich die Umsetzung dieser Forderungen nicht in ihrem näheren Umfeld abspielt. Aktuelles Beispiel: Die Errichtung einer Drogenberatungsstelle im neunten Wiener Gemeindebezirk Alsergrund.
Alsergrund zu grün
Demnächst sollte mit dem Umbau einer neuen und damit zusätzlichen Drogenberatungsstelle in Wien begonnen werden. Neben jener Zentrale am Gumpendorfer Gürtel, sollte nun ein weiteres Haus in der Nußdorfer Straße 41 dafür errichtet werden.
Während etwa 500 Süchtige am Gürtel betreut werden und es täglich Anzeigen hagelt, soll nun die Suchthilfe mit der Errichtung der neuen Drogenberatungsstelle noch weiter ausgeweitet werden. “Personen mit einem Suchtproblem werden hier unterstützt und nicht an den Rand der Gesellschaft gedrängt”, so Gert Dressel von der Suchthilfe gegenüber der Zeitung Heute.
Doppelmoral der Grünen
Also eigentlich genau jene Forderung, welche die Grünen seit jeher gutmenschlicherweise vertreten. Ausgerechnet in diesem Bezirk stellt man sich aber gegen das Vorhaben. Während sich die ÖVP schon seit Bekanntwerden der Pläne gegen dieses Vorhaben aussprach, weil die Bevölkerung zu wenig informiert wurde, fand gestern von den Grünen plötzlich eine Protestveranstaltung statt.
“Die Stadt muss bei einem so dringend notwendigen Projekt für mehr Transparenz und Information sorgen”, so Sozialsprecherin Birgit Hebein gegenüber Heute. Über den wahren Grund warum sich ausgerechnet die Grünen gegen die Suchthilfe im Alsergrund stellen, darf nur gerätselt werden.
Zusätzlich fordern die Grünen “Information durch die Polizei, wie die Präsenz im Viertel gewährleistet wird”. Ausgerechnet die Grünen sprachen sich jedoch niemals gegen die vermehrte Schließung von Polizeiposten aus.