Für die Europäische Union wird Ebola langsam zu einem Fass ohne Boden. Bisher wurden in Brüssel bereits 450 Millionen Euro zur Bekämpfung der in Westafrika wütenden Seuche ausgegeben. Dies ist jedoch nur ein vorläufiger Betrag, in Wahrheit wird die Sache noch viel teurer. So hat der britische Ministerpräsident David Cameron etwa gefordert, dass eine weitere Milliarde Euro umgehend für die Ebola-Bekämpfung durch die EU bereitsgestellt werden müsse.
Cameron möchte 2.000 Gesundheitsexperten, darunter allein 1.000 Mediziner, aus der EU nach Westafrika schicken, um dort vor Ort die Seuchenbekämpfung zu übernehmen. Längst traut man in Europa dem ineffizienten und desorganisierten Gesundheitswesen in einzelnen schwarzafrikanischen Staaten nicht mehr zu, die Epidemie effizient einzudämmen. Gleichzeitig gibt es kulturelle und gesellschaftliche Barrieren und Verhaltensweisen, die die Seuchenausbreitung massiv begünstigen.
Internationale Gesundheits-Konzerne machen Ebola-Geschäft
Während die EU mehr Geld ausgeben soll, können sich internationale Gesundheitskonzerne über gestiegene Umsätze wegen Ebola freuen. Medien berichten, dass etwa die Konzerne DuPont und Kimberley Clark Corporation in Sachen Ebola gut im Geschäft sind. So kosten die von der Weltgesundheitsbehörde WHO angeforderten DuPont-Schutzanzüge je nach Material zwischen 90 und 1.500 US-Dollar.
Die Clark Corporation versorgt die WHO wiederum mit Schutzausrüstung wie Masken, Handschuhen, Brillen und Schutzüberzügen für das Gesundheitspersonal. Allein die zusätzlichen Einsatzkräfte, die Cameron fordert, würden Millionenkosten bei der Ausrüstung verursachen.