Zu einem Eklat kam es anlässlich einer Gedenksitzung des Deutschen Bundestags aus Anlass des Falls der Berliner Mauer vor 25 Jahren. Auslöser war niemand geringerer als der Liedermacher und Ex-DDR-Regimekritiker Wolf Biermann. Dieser hatte seinen musikalischen Auftritt vor den Bundestagsabgeordneten dazu genutzt, um mit den Repräsentanten der Linkspartei abzurechnen. Wörtlich bezeichnete Biermann die Neo-Kommunisten der Linkspartei als “elenden Rest” und als “reaktionär”.
Die Linkspartei versteht sich selbst als Nachfolgepartei der ehemaligen kommunistischen Staatspartei SED. Viele ihrer Abgeordneten auf Bundes- und Länderebene haben ihre Wurzeln in der SED. Einzelne haben sogar eine dunkle Vergangenheit im Stasi-Sicherheitsapparat bzw. in anderen Repressionsorganisationen zu verantworten.
Linkspartei-Abgeordneter als Spitzel gegen Biermann?
Dieter Dehm, einer der amtierenden Linkspartei-Abgeordneten, soll in den siebziger Jahren sogar als Stasi-Spitzel gegen Wolf Biermann eingesetzt gewesen sein. Biermann musste nach zahlreichen Schikanen durch die DDR-Staatssicherheit das Land verlassen und wurde 1976 durch die Ostberliner Genossen ausgebürgert. In Texten und Liedern setzte er sich immer wieder kritisch mit der DDR und dem realen Sozialismus auseinander.