Einen eigenwilligen Umgang hat die SPÖ mit dem Thema Sexismus in ihren eigenen Reihen. Anlässlich des Wiener Donauinselfestes, veranstaltet von der SPÖ Wien, wurde an einem Stand der Fraktion Sozialistischer Gewerkschafter das alkoholische Getränk “Haxen-Spreizer” ausgeschenkt. Beworben wurde es mit lasziv angewinkelten Frauenbeinen, welche der Alkohol offensichtlich für männliche Verehrer öffnen sollte.
Als die FPÖ die SPÖ auf parlamentarischer Ebene mit diesem Parteisexismus konfrontierte, wimmelte Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek dies mit allgemeinen Floskeln einfach ab. Im parlamentarischen Sozialausschuss verließ Bundesminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) bei einer Debatte über einen Antrag zu diesem Thema einfach das Ausschusslokal, um sich keinen Fragen stellen zu müssen.
Haxen-Spreizer von Gutmenschen-Allianz toleriert
Den Gipfel schossen jedoch Abgeordnete von SPÖ, ÖVP, Grünen und NEOS ab, die im Sozialausschuss als Gutmenschen-Allianz den “Haxen-Spreizer” sogar mit Mehrheitsbeschluss tolerierten. Mit Antrag der FPÖ-Abgeordneten Dagmar Belakowitsch-Jenewein wurde die SPÖ aufgefordert, dieses Getränk bei zukünftigen Donauinselfesten nicht mehr auszuschenken. Doch dieser Antrag wurde durch die vier Fraktionen einfach niedergestimmt. Regie führte bei dieser Beschlussfassung ausgerechnet SPÖ-Sozialsprecher und Ausschussobmann Josef Muchistsch, der offensichtlich seine roten Partei- und Gewerkschaftsgenossen schützen wollte.