Erst kürzlich ist in Wien eine neuerliche Debatte über das allgegenwärtige Genderthema ausgebrochen. Aufgrund der Tatsache, dass wissenschaftliche Arbeiten schlechter benotet werden wenn darin keine “geschlechtergerechte Sprache” verwendet wird, richtete der freiheitliche Wissenschaftssprecher Andreas Karlsböck eine parlamentarische Anfrage an das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft. Für abermaliges Kopfschütteln sorgte nun ein Leitfaden an der Uni-Klagenfurt welcher die Anwendung der unleserlichen Gendersprache näher erläutern soll.
Autorin will alle Uni-Mitarbeiter aufrütteln
Im Anhang einer E-Mail, welche an alle Mitarbeiter der Universität Klagenfurt verschickt wurde, findet sich nämlich eine Broschüre mit einem Leitfaden für eine passende Gendersprache. Laut Autorin sollte mit teils kuriosen Schreibweisen auf jene Personen hingewiesen werden, die sich nicht eindeutig für ein Geschlecht entscheiden können. So sollte beispielsweise nicht nur das mittlerweile abgesägte Binnen-I verwendet werden, sondern auch ein Unterstrich oder ein Stern. Aber auch andere Mittel und Möglichkeiten sind erwünscht.
Der besagte Leitfaden wurde von der Psychologiestudentin Mareen Hauke für das Zentrum für Frauen- und Geschlechterstudien ausgearbeitet. Hauke kann sich voll und ganz mit dieser Thematik identifizieren und glaubt auch, dass sich diese Schreibweise im Alltag durchsetzen wird: “Nicht geschlechtergerechter Sprachgebrauch ist sexistisch. Bei vielen ist es aber keine böse Absicht, sondern passiert oft nebenbei”, erklärt Hauke gegenüber der Kleinen Zeitung.
ÖH steuert Geld bei
Aus diesem Grund wurde ihre Arbeit auch breit von der ÖH-Vertretung gefördert. Die Druckkosten für die Broschüre wurden aus den ÖH- Zwangsbeiträgen finanziert. “Wir haben die Druckkosten der Broschüre finanziert. Es ist wichtig, dass die Geschlechter in gleicher Weise dargestellt werden”, heißt es aus dem linksgerichteten ÖH-Büro in Klagenfurt.
“Ein* schlau* Stud* liest ein Buch” wird in der Broschüre aber nicht etwa als Faschingsscherz zum 11.11 bezeichnet, sondern ist nur eine von vielen Möglichkeiten, sich geschlechtsneutral auszudrücken. Auch die Variante mit einem sogenannten “Gendergap”, wie etwa “ei_ne inter_essierte Le_serin”, ist von der Autorin und ihren Unterstützern absolut ernst gemeint und sollte die Mitarbeiter der Universität zu dieser Schreibweise motivieren.