Die Präsidentin des Front National, Marine Le Pen, hat beim Parteitag in Lyon gestern ein Referendum über den Austritt Frankreichs aus der Europäischen Union angekündigt. Wenn sie im Jahr 2017 zur französischen Präsidentin gewählt werde – aktuelle Umfragen lassen dieses Ziel realistisch erscheinen -, so habe sie die Absicht innerhalb von sechs Monaten mit den europäischen Behörden über die Rückgabe der territorialen, gesetzgebenden und wirtschaftlichen Souveränität sowie der Souveränität im Valutabereich an Frankreich übereinzukommen.
“Werde Franzosen bitten, für den EU-Austritt zu stimmen!”
Falls dies nicht gelinge, “dann werde ich die Franzosen bitten, auf dem Referendum für den EU-Austritt zu stimmen”, versprach Le Pen und machte vom Ausgang dieser Abstimmung zugleich ihre politische Zukunft abhängig. Würden sich die Franzosen nämlich für einen Verbleib in der EU entscheiden, werde sie als Präsidentin zurücktreten.
Le Pens Worte kamen bei den Delegierten offenbar hervorragend an. Bei der heutigen Wahl zur Vorsitzenden wurde sie mit 100 Prozent der Stimmen in ihrem Amt als Partevorsitzende bestätigt.
Beim Parteitag in Lyon setzte der Front National einen Schwerpunkt auf die Europa-Politik und gab auch den Chefs der befreundeten patriotischen Parteien die Gelegenheit, sich den Delegierten zu präsentieren. FPÖ-Obmann HC Strache, der en Parteitag gemeinsam mit EU-Delegationsleiter Harald Vilimsky besuchte, bezeichnete in seiner Rede Lyon als “geschichtsträchtigen Ort, der ein Sinnbild ist für die Vielfalt und Schönheit Frankreichs und Europas, aber auch ein Sinnbild für die Bedrohungen, denen unser alter und stolzer Kontinent heute gegenübersteht. Schließlich wurde Lyon im Jahre 725 von den vorrückenden arabischen Armeen zerstört, deren Erben heute im Irak und in Syrien wüten.
HC Strache will als Kanzler die französische Präsidentin empfangen
Strache hob hervor, dass die europäischen Staaten patriotische Parteien dringend brauchen würden, da die etablierten politischen Kräfte auf ganzer Linie versagen: “Auf der einen Seite haben wir eine außer Rand und Band geratene Linke, die unseren Grundwerten zutiefst ablehnend gegenübersteht und für Massenzuwanderung, Meinungsterror und Verrücktheiten wie Gender Mainstreaming und Homosexuellen-Ehe eintritt. Auf der anderen Seite haben wir mutlose Konservative, die ihre eigenen Werte nahezu täglich verraten und sich realpolitisch längst an die Linken angepasst haben.”
Trotz der höchst unangenehmen Entwicklungen zeigte sich Strache optimistisch, dass sich “die einzigen echten Europäer” letztlich durchsetzen: “Vielleicht darf ich ja in einigen Jahren als österreichischer Bundeskanzler die französische Präsidentin Marine Le Pen im Elysee-Palast besuchen und sie umgekehrt in Wien am Ballhausplatz willkommen heißen.”
Jeanne d’Arc statt Conchita Wurst
Bezug auf Österreich nahm auch der Chef der Bulgarischen Nationalen Bewegung, Krassimir Karakatschanow. Er hielt unter großem Applaus fest: “Die Symbolfigut Europas ist nicht Conchita Wurst, sondern Jeanne d’Arc!”