Einen Kolateralschaden erfährt die zukünftige Gasversorgung West- und Mitteleuropas nun durch die Russland-Sanktionen der EU. Da das EU-Mitgliedsland Bulgarien den Weiterbau von South-Stream blockiert, verabschiedet sich Russland nun vollständig von diesem Pipeline-Projekt. Wie Präsident Wladimir Putin anlässlich eines Staatsbesuchs in der Türkei betonte, ist der Fertigbau dieser dritten Versorgungsstrecke aus Russland in die Abnehmerländer der EU derzeit massiv behindert. Moskau hat deshalb offensichtlich die Lust an diesem Projekt verloren. Man sieht sich nun nach Alternativen für die Versorgungssicherheit in den Westen um, der auch ohne Bulgarien oder andere Brüssel-hörige EU-Mitgliedsländer funktionieren kann.
So verhandelt man mit Ankara derzeit über einen sogenannten Gas-Umschlagplatz auf türkischem Territorium, der dann allenfalls für weitere Exporte in den Westen genutzt werden könnte. Die zwischen Russland und der Türkei bestehende Pipeline Blue Stream soll dazu ausgebaut werden.
Gazprom-Chef Miller: Projekt ist vom Tisch
Der Chef des russischen Erdölkonzerns Gazprom, Alexei Miller, hält South-Stream derzeit für “absolut gestorben”. Unter dem Strich könnte dies “frustrierte Kosten” in der Höhe von bis zu einer Milliarde Euro bedeuten. Aber auch die anderen Partner von South-Stream werden durch die Einstellung der Pipeline gehörige Federn lassen müssen. So etwa die ÖIAG-Firma OMV, die Kooperationspartner von Gazprom bei South-Stream ist.