Österreich bleibt hoffentlich der “Ernstfall” erspart. Doch gehen wir einmal von einem “Worst-Case-Szenario” aus: Ein verdächtiges Flugzeug wird vom Radar des Bundesheers erfasst und droht, den Luftraum zu überqueren, eventuell sogar einen Angriff zu planen. In diesem Fall wäre es logisch, dass unsere Eurofighter aufsteigen, sich auf Aufklärung begeben und – sofern es sich ein feindliches Objekt handelt – entsprechend reagieren.
Kein Treibstoff für Eurofighter
Wer die Medien und zuletzt den Kurier vor wenigen Tagen gelesen hat, muss zur Kenntnis nehmen, dass die Eurofighter am Boden bleiben werden. Denn es gibt kein Geld mehr für den nötigen Treibstoff und die Eurofighter konnten just dann, wann man sie gebraucht hätte, nicht fliegen. Ein türkischer Passagierjet löste einen Terroralarm aus, weil der Pilot im Zuge eines Druckabfalls nicht den Luftnotfall, sondern den Entführungsalarm sendete.
Bevor das bekannt war, ging das Bundesheer vor einer Entführung aus, auch von einer “terroristischen Waffe” gegen eine größere Stadt in Ostösterreich” ganz nach dem Muster der 9/11-Attentate auf die Twin Towers in New York wurde ausgegangen. Die nächste größere Stadt am neuen Kurs der türkischen Boeing war Wien.
Alte Düsenjäger im Einsatz
Obwohl der Flug am Fliegerhorst Zeltweg vorbeiführte, konnten die dort hochmodernen Eurofighter eben wegen der leeren Tanks nicht fliegen. Stattdessen mussten diesmal zwei mit Maschinenkanonen bestückte Saab-105-Düsentrainer aus Hörsching den Einsatz fliegen. Also Düsenjäger, die 44 Jahre alt sind.
Jährlich können zahlreiche Besucher rund um den 26. Oktober beim Wiener Heldenplatz unechte Eurofighter bestaunen. Im Grunde genommen eignen sich derzeit die “echten” Kampfjets ebenfalls nur noch für diese Aufgabe. Die Moral der Geschichte? Ob das Bundesheer seine verfassungsrechtlichen Aufgaben tatsächlich noch erfüllen kann, scheint angesichts des jüngsten Vorfalls mehr als ungewiss. Geradezu ein Hohn ist da, dass Minister Gerald Klug das Bundesheer auf eine Spielzeugarmee reduzieren will. Sollte jemand einen “11. September” in Österreich planen, hat er gute Chancen auf Verwirklichung.