„Es gibt Schüler, die sich nicht integrieren wollen – Manche fallen durch österreichfeindliche Bemerkungen auf – Schüler sollen in der Pause Deutsch sprechen – Verwaltungsstrafen für Eltern, die nicht mir der Schule kooperieren.“ Es sind alles Sätze, die man sicherlich im Internet finden wird, wenn man nach FPÖ-Forderungen oder Interviews mit freiheitlichen Politikern sucht.
Die besagten Passagen stammen aktuell allerdings von dem der ÖVP nahestehenden Landeschulratspräsidenten für Oberösterreich, Fritz Enzenhofer. In einem Interview mit der Presse warnt Enzenhofer davor, dass in manchen Stadtteilen sogar die Österreicher sich bemühen müssten, integriert zu werden.
Integrationsunwilligkeit war ein Tabuthema
Auch Sanktionen gegen Schüler werden angesprochen. Schüler, die wiederholt die Klasse beschmutzen, sollen dazu verpflichtet werden, eine Woche mit dem Reinigungspersonal mitzuarbeiten. Es stellt sich die Frage, ob die Linken da bald aufheulen und über diese Form der „Kinderarbeit“ protestieren. Einen Sozialdienst lehnt die SPÖ jedenfalls kategorisch ab. Integrationsunwilligkeit und Strafen waren Tabuthemen, gibt Enzenhofer zu und auch bei der SPÖ dürften langsam die Alarmglocken schrillen.
Linke verteufeln Deutsch als Pausensprache
Die Forderungen sind jedenfalls alle bekanntlich nicht neu. Anträge auf diversen Ebenen wurden von der FPÖ laufend gestellt, allerdings zumeist mit linken Mehrheiten – wie etwa in Wien – abgelehnt. Skurril sind da auch die „Expertenmeinungen“. Ende 2012 bezeichnete etwa die Wiener Sprachwissenschaftlerin Katharina Brizic die Forderung nach Deutsch als Pausensprache als „Akt der Hilflosigkeit“. Auch dem Argument, dass das Gemeinschaftsgefühl gestärkt werde, wenn alle die deutsche Sprache sprechen, erteilt sie eine Absage mit einer besonders realitätsfernen Floskel: „Unter Kindern ist es kein Problem, wenn mehrere Sprachen gesprochen werden.“