Böse Zungen könnten meinen, Ex-Finanzminister Josef Pröll (ÖVP) setzt sein politisches Missgeschick, das er seinerzeit bei der Notverstaatlichung der Hypo Alpe Adria zu Tage legte, in seinem neuen Berufsfeld fort. Laut dem Wirtschaftsblatt muss die zum Raiffeisen-Konzern gehörende Leipnik-Lundenburger Invest Beteiligungs AG (laut Kronen Zeitung besteht eine Beteiligung von 50,05 Prozent durch die Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien) eine schlechte Bilanz verkraften. Pröll leitet als Vorstandschef diese Gruppe, einen Posten, mit dem er nach seinem Abgang aus der Politik belohnt wurde.
Die Bilanz des Leipnik-Lundenburger-Konzern für den Zeitraum 2013/14 (per 30. September) weist laut Wirtschaftsblatt ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von minus 124,2 Millionen Euro aus. Damit unter dem Strich ein Gewinn von 20,88 Millionen Euro herauskommt, mussten Rücklagen in Höhe von rund 144 Millionen Euro aufgelöst werden. Konkret: 85,3 Millionen Euro Kapitalrücklagen, 55,5 Millionen Euro freie Gewinn- und 3,8 Millionen Euro sonstige unversteuerte Rücklagen.
Wie die Kronen Zeitung berichtet, darf sich Pröll über ein ordentliches Gehalt freuen. Insgesamt 989.000 Euro im Jahr bekommt der dreiköpfige Vorstand überwiesen. Konkret dürften die drei „Top-Manager“ etwa 23.547 Euro pro Monat verdienen.