Josef S., der wegen der Ausschreitungen bei Demonstrationen gegen den Akademikerball 2014 rechtskräftig wegen Landfriedensbruchs, versuchter schwerer Körperverletzung und schwerer Sachbeschädigung schuldig gesprochen wurde, stand erneut vor Gericht – allerdings als Kläger. Ausgerechnet Alfred Nechvatal, einen Fotografen und Berichterstatter von Gerichtsprozessen, wollte S. verklagen. Grund dafür: Nechvatal hat auf seiner eigenen Webseite (www.wienpost.at) Josef S. namentlich genannt und Fotos veröffentlicht auf denen er unverpixelt erkennbar war.
Klage wurde abgewiesen
Wie Nechvatal gegenüber unzensuriert.at berichtete, wurde die Klage abgewiesen. Im Zuge der Gerichtsverhandlung, die letzte Woche stattfand und in der Nechvatal ohne Rechtsbeistand erschienen war, gab er sich siegessicher. Ähnliche Causen seien schon längst ausjudiziert worden. „In unzähligen Berichten im Radio, Fernsehen, Printmedien und Internetseiten wurde der nunmehr rechtskräftig verurteilte Gewalttäter aus Jena mit vollem Namen genannt“, schreibt Nechvatal auf seiner Internetseite und beruft sich auf Quellen, wie dem MDR oder der Ostthüringer Zeitung. Wer über Google den Namen eingibt, kommt sogar auf einen Pressedienst der Universität für angewandte Kunst Wien.
Nechvatal kritisiert, dass S. Verfahrenshilfe zugestanden worden sei, „obwohl allein die Münchener Rechtsschutzversicherung Auxilia den Betrag von fast 10.000 Euro für Josef S. "Rechtsverfolgungs-Absichten" zur Verfügung stellte“, wie er auf seiner Seite schreibt. Nechvatal ist jedenfalls davon überzeugt, dass S. auf den Verfahrenskosten sitzen bleiben wird.