“Volks-Rock n Roller” Andreas Gabalier, mit vier Nominierungen beim österreischischen Musikpreis Amadeus Awards 2015 dabei, fand sich in einer verkehrten Welt wieder. Als er – aufgestachelt durch die Vergabe von drei Preisen an Conchita Wurst – bemerkte, dass man es mittlerweile schwer habe, “wenn man als Manderl noch auf Weiberl steht”, erntete er Buhrufe aus dem Publikum. So etwas darf man in der Branche nicht mehr sagen, dagegen gehören Angriffe gegen FPÖ-Chef HC Strache offenbar zum guten Ton. Rapper Nazar nützte die Bühne, um Strache zu beleidigen: Immerhin könne man in Österreich “ehrlich unsere Meinung gegen Zahntechniker sagen”, so der Rapper, und weiter: “In der österreichischen Politik, da sind ein paar kleine Hurenkinder dabei.”
Am Futtertrog des öffentlich-rechtlichen Rundfunks
Nazar, der offen mit der SPÖ sympathisiert, für einen SPÖ-Abgeordneten im Wiener Landtag sogar ein Gratiskonzert gab, war gegenüber Strache schon mehrmals ausfällig geworden. Bei einem Konzert in Wien nannte der Rapper Strache einen “Hurensohn”. In Linz habe er laut der Tageszeitung Österreich einmal gesagt, dass die FPÖ ihm einen “blasen” könne. Der ORF fand trotzdem nichts dabei, Nazar eine maßgebliche Rolle bei der Ausscheidung zum Song-Contest-Spektakel zu geben. Damals kommentierte FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl die Verbalinjurien des Rappers folgendermaßen: “An vorderster Front finden sich von den Regierenden angefütterte Staatskünstler, die sich derzeit offenbar bemüßigt fühlen, ihr Dasein am Futtertrog des öffentlich-rechtlichen Rundfunks durch wüste Beschimpfungen Straches zu rechtfertigen.”