Ein Interview der 21-jährigen Spitzenkandidatin des Kommunistischen Studentenverbands (KSV) mit dem eher linksgerichteten Medium Standard sorgte für massiven Aufruhr. Sonja Beier gab an, dass sie zu den Kommunisten durch eine Demonstrationsteilnahme gekommen sei. Worum es genau ging, weiß die junge Dame allerdings nicht. Es ging „gegen irgendein Sparpaket“. Sie fand den Slogan „Eat the rich“ so aufregend, dass sie beschloss, für die Kommunisten aktiv zu sein. Auch jetzt ist der nicht gerade aussagekräftige Slogan der Wahlspruch im derzeit stattfindenden Wahlkampf der Kommunisten für die ÖH Wahl, die von 19. bis 21. Mai in ganz Österreich stattfinden wird.
Sowjetunion war kein historischer Fehler
Ihre wahre Einstellung lässt die Kommunistin allerdings erst am Ende des Interviews durchklingen. Dort gibt sie zu, dass sie gerne provoziert. An Stalin fand sie auch einiges gut. In einer Richtigstellung des KSV bezüglich des Standard-Artikels, weil man von Seiten der Kommunisten mit der Berichterstattung nicht zufrieden war, betonen die Kommunisten, dass die Sowjetunion zwar Fehler hatte, von ihnen aber keineswegs als historischer Fehler angesehen wird. Eine mutige Aussage, wenn man bedenkt, wie viele Millionen Menschen in dieser Zeit grausam ermordet wurden.
Mayrbäurl: Kein Platz für linksextreme Ideologien in der ÖH
Harte Kritik an Beiers Aussagen kommen vom Spitzenkandidaten des Ringes Freiheitlicher Studenten (RFS), Felix Mayrbäurl: „Sonja Beier verhöhnt mit ihrem Geschichtsrevisionismus die Millionen Opfer des stalinistischen Terrorregimes. Solche linksextreme Ideologien dürfen in der Österreichischen Hochschülerschaft keinen Platz haben," so der Freiheitliche.
Kubas korrupte Diktatur als Vorbild?
Als politisches Vorbild sieht man derzeit Kuba. Dort hat man es geschafft, dass die Annäherung an die klassenlose Gesellschaft gelingen könnte. Inwiefern man allerdings Kuba als Vorbild nehmen sollte, ist zu hinterfragen. Dort herrscht Korruption, Armut und eine kommunistische Diktatur vor. Ist es das, was sich die Kommunisten auch für Österreich wünschen? Ein Mehrparteiensystem muss laut der Kommunistin nicht unbedingt sein: „Was haben die Leute davon, wenn sie aus vielen Parteien wählen können, aber keine ihre Interessen vertritt?", betont sie gegenüber dem Standard.