Erst kürzlich offenbarte an dieser Stelle die gebürtige Perserin Mandala Keclik ihre Sorgen um ihre Heimat Österreich angesichts der ungezügelten Einwanderung. Nun meldete sich ein weiterer Ex-Einwanderer zum gleichen Thema: Shiv Kishore, 62, ist gebürtiger Inder und lebt seit 1977 als Kaufmann in Wien. Er besitzt seit 1982 die österreichische Staatsbürgerschaft und betreibt mit seiner Familie zwei Imbiss-Stände unter dem Namen „Bobbys“ in Wien-Margareten und in Kagran.
Besonders auf die Wiener SPÖ bzw. die Stadt Wien und den Magistrat ist Kishore schlecht zu sprechen. „Ich war 25 Jahre SPÖ-Mitglied, aber geholfen hat mir das nie, im Gegenteil: Man hat meiner Familie und mir das Leben schwer gemacht, wo es nur ging!“
Schikanen statt "Willkommenskultur"
Vor allem Bezirksvorstehungen wie etwa in Mariahilf, die MA 46 oder die MA 19 hätten mit allen nur erdenklichen bürokratischen Untergriffen gearbeitet, um die Imbiss-Stände entfernen zu lassen. „Da gab es plötzlich ‚irrtümlich erteilte Genehmigungen‘, zu wenig Platz für einen Radweg oder eine Behindertenrampe, eine Straßenverbreiterung, eine gefährdete Gasleitung, die aber gar nicht existierte und so weiter. Jedesmal mussten wir weg – ohne Ersatzstandort oder Ersatz des Einkommensausfalles“, klagt Kishore.
Fünf Kioske habe seine Familie auf diese Art und Weise verloren, derzeit verfügt man nur noch über zwei Standorte am Margaretengürtel und in Kagran. „Im Ernstfall kommt die MA 19 mit der Keule der ‚Störung des Stadtbildes‘ – und das ist ein sehr dehnbarer Begriff“. Am Praterstern etwa habe man ihm kurz vor dem Umbau des Bahnhofes erklärt, dass der Stand „weg“ muss. Nach der Fertigstellung habe es für ihn keinen neuen Platz gegeben – „für die Filiale einer Großbäckerei aber schon. Die stört das ‚Stadtbild‘ nicht?“.
„Wir arbeiten hart und zahlen Steuern!“
Was den umtriebigen Geschäftsmann besonders wurmt: „Wir sind keine illegalen Einwanderer, wir sprechen Deutsch, arbeiten hart und zahlen Steuern. Trotzdem werden wir behandelt wie ungebetene Gäste“. Das fühle sich umso seltsamer an, „wenn man sieht, mit welchen Mitteln und mit welchem Aufwand hier illegal ins Land strömende Fremde aufgepäppelt und verwöhnt werden, obwohl die noch nie irgendetwas für dieses Land getan haben und wahrscheinlich auch nicht tun werden“.
Für Kishore ist Österreich an sich „das schönste Land der Welt, weil man hier in Frieden leben kann“. Doch wie viele ehemalige Einwanderer, die sich etwas geschaffen haben, hat auch er große Bedenken angesichts der zu erwartenden Folgen der Völkerwanderung. „Österreich ist klein, und es gibt jetzt schon fast 400.000 Arbeitslose. Es werden noch mehr werden, und auch die Kriminalität wird steigen. Wer soll das alles bezahlen?
„Fremde kommen wegen Sozialleistungen“
Die Fremden, die hierher kommen, „wissen, wenn sie alles verkaufen und sich auf den Weg machen, schon genau, wohin sie wollen. Die wollen nicht nach Ungarn oder in die Tschechoslowakei – die wollen dorthin, wo es sofort niederschwellig Sozialhilfe und Krankenversicherung gibt, und das gibt es halt nur bei uns und in Deutschland. In Indien bekämen sie nichts“.
Die SPÖ verstehe es halt noch immer, Einwanderer mit billigen Versprechungen zu umgarnen, etwa in Beratungsstellen für Migranten wie am Hohen Markt. „Wenn die FPÖ solche Service-Einrichtungen hätte, könnte sie ernsthaft integrationswillige Einwanderer direkt abholen und ihnen auch ein realistisches Bild aller Rechte und Pflichten vermitteln“.
„FPÖ soll Eingebürgerten Ängste nehmen“
Der FPÖ rät Kishore aber vor allem, „den bereits eingebürgerten Ausländern stärker zu signalisieren, dass man nichts gegen sie hat“. Die alten Parolen der Jörg-Haider-FPÖ a la „Ausländer raus!“ würden bei vielen Ex-Ausländern immer noch Angstbilder erzeugen, weshalb sie rot wählen. „Seit bei unserem Imbiss öfters FPÖ-Funktionäre vorbeikommen, weiß ich, dass das gute Leute sind. Meine Familie in Wien umfasst rund 300 Mitglieder – die werden jetzt alle blau wählen“.
Zur Untermauerung dieser Aussage ließ sich Kishore am Donnerstag mit FPÖ-Bundesparteiobmann HC Strache fotographieren. Er sieht das „als mögliches Signal für alle 30.000 in Wien lebenden Inder“.