In Deutschland ist neuerdings wieder eine hitzige Debatte um getrennte Schwimmzeiten für Muslime ausgebrochen. Grund: Das Islamische Bündnis hat mit Duldung der SPD, die sich der Stimme im sogenannten Integrationsrat enthielt, erreicht, dass die Stadt Duisburg einen diesbezüglichen Antrag prüfen musste. Am Ende wurde er mit den Stimmen der CDU und der Alternativen Liste abgelehnt.
Migranten im Bündnis mit der SPD
Das Wählerbündnis Ummah steht für „Unabhängige multikulturelle Menschen aller Herkunft“. In seiner Selbstdarstellung fordert es die „Verbesserung der interkulturellen und interreligiösen Kompetenz“ und lehnt „jegliche Form von Diskriminierung, nationalistische und rassistische Anschauungen“ ab. Das Wählerbündnis hat mit der SPD eine Kooperation im Integrationsrat, in den Ratsvertreter entsandt und Migrantenvertreter gewählt werden.
CDU: Antrag will trennen
Das muslimische Wählerbündnis bat laut der Zeitung derwesten.de darum, dass „Schwimmzeiten und Schwimmkurse für muslimische Einwohner eingerichtet werden“. Es gebe ein großes Interesse, allerdings hätten viele Eltern und Kinder aus religiösen Gründen Probleme damit, sich in knapper und enger Badekleidung zu zeigen. Bei der CDU fand dieses Ansinnen aber keine Mehrheit. Dessen Ratsfrau Sylvia Linn wird im Fokus so zitiert: „Der Integrationsrat wurde gebildet, um Menschen unterschiedlicher Kulturen und Religionen zusammenzuführen. Der Antrag will das Gegenteil: Er will trennen. Das kann nicht das Ziel von Duisburger Politik sein.“
Ausgrenzung von Bevölkerungsgruppen
Auch Rainer Grün von der Duisburger Alternativen Liste ist unzufrieden: „Das hat nichts mit Integration zu tun“, sagt er gegenüber derwesten.de. Vielmehr handle es sich um „die gezielte Abschottung und Ausgrenzung von Bevölkerungsgruppen unter religiösen Vorzeichen“. Er wirft der SPD vor, mit der Enthaltung „einen Fehler“ gemacht zu haben.