Die 2012 mit großem Trara eingeführte Lehre für Asylwerber wurde zum beschäftigungspolitischen Mega-Flop. In einer Anfragebeantwortung an die freiheitliche Nationalratsabgeordnete Dagmar Belakowitsch-Jenewein musste SPÖ-Sozialminister Rudolf Hundstorfer jetzt zugeben, dass in den letzten vier Jahren lediglich 241 Asylwerber (im Alter von bis zu 25 Jahren) eine Lehre in Österreich begonnen hatten. Von diesen sind aktuell aber nur mehr 115 Lehrlinge in einer Beschäftigung, das heißt über 50 Prozent haben die Lehre wieder abgebrochen. Dass Hundstorfer nun weitere Mangelberufe für den Beginn einer Lehre für Asylwerber geöffnet hat, kann somit nur ein reines Propaganda-Projekt sein.
Zudem sind bereits rund 19.000 Personen mit Asylstatus bzw. als subsidiär Schutzberechtigte ohne Arbeitsplatz. Eine weitere Öffnung des Arbeitsmarktes würde somit auch dort zu noch mehr Verdrängungswettbewerb führen.
Hundstorfer kennt nicht einmal die Gründe für den Lehr-Abbruch
Welchen arbeitsmarktpolitische Schildbürgerstreich SPÖ-Minister Hundstorfer hier fabriziert hat, ergibt sich ebenfalls aus der Anfragebeantwortung. Der rote Sozialminister weiß nämlich gar nicht im Detail, warum so viele Asylwerber die Lehre wieder abgebrochen haben:
Der Arbeitgeber ist nicht verpflichtet, die Gründe für eine vorzeitige Beendigung des Lehrverhältnisses zu melden. Die Beschäftigungsbewilligung erlischt gemäß § 7 AuslBG automatisch, wenn die Beschäftigung beendet wird (was in der Regel mit der Abmeldung von der Sozialversicherung einhergeht) oder wenn binnen sechs Wochen nach Laufzeitbeginn der Beschäftigungsbewilligung die Beschäftigung nicht aufgenommen wird. Aus den dem AMS und dem BMASK vorliegenden Daten kann daher nicht festgestellt werden, welche Lehrverhältnisse abgeschlossen, abgebrochen oder aus anderen Gründen beendet wurden (z.B. weil die Aufenthaltsberechtigung des Lehrlings geendet hat).