Die Beantwortung einer Anfrage der Linksfraktion an die deutsche Bundesregierung deckt auf, dass Deutschland Jahr für Jahr gewaltige Summen für die Stationierung der US-Besatzerarmee zu zahlen hat. Gemäß NATO-Truppenstatut und Zusatzabkommen müssen ausländische Streitkräfte Aufwendungen für die Stationierung ihrer Truppen zwar selbst tragen, jedoch ist Deutschland verpflichtet die Ausgaben bestimmter „Verteidigungsfolgen“ zu übernehmen, sich also an Besatzungskosten zu beteiligen.
USA stationieren, Deutschland muss zahlen
In den letzten zehn Jahren musste die Bundesrepublik rund eine Milliarde Euro aufbringen, um die Stationierung von US-Soldaten mitzufinanzieren. Mit 573 Millionen Euro war die Finanzierung von Bauvorhaben auf amerikanischen Militärstützpunkten der größte Kostenfaktor. Hinzu kommen 86,9 Millionen Euro für Überbrückungshilfen ehemaliger ziviler Angestellter der US-Streitkräfte, 57,1 Millionen Euro für die Bewirtschaftung von US-Liegenschaften, 75 Millionen Euro für die Abgeltung von Schäden, die in Ausübung des Dienstes durch die US-Streitkräfte entstanden sind, vier Millionen Euro für die Deckung des militärischen Bedarfs der USA in Deutschland, 83 Millionen Euro für die Beseitigung von Umweltschäden sowie weitere Ausgaben.
Hinzuzurechnen wären noch Geldleistungen einzelner Bundesländer, worüber in der Anfragebeantwortung jedoch keine Angaben gemacht wurden.