„Nestbeschmutzer“ lautete die oftmals aus dem konservativen Lager stammende Bezeichnung für den Schriftsteller Robert Menasse. In seinem Essay „Das Land ohne Eigenschaften“ lässt er seine Heimat Österreich mehr als schlecht dastehen. Just mit dieser Person will aber der Wahlkampfleiter der ÖVP, Thomas Kratky, nun werben. Er zitiert den Autor über den Bundespräsidentschaftskandidaten Andreas Khol und fischt so im ganz linken Pool. Der Schuss geht aber nach Hinten los.
Menasse schimpft über Khol
In einem Twitter-Eintrag zitiert der schwarze Wahlkampfleiter von Andreas Khol, den linken Autor Robert Menasse, wie er sich vermeintlich positiv zum Bundespräsidentschaftskandidaten äußert. Dort heißt es stark verkürzt:
„Andreas Khol ist in der österreichischen Politik so etwas wie der letzte Mohikaner. Es gibt ganz wenige Beispiele von Politikern, die für politische Positionen, Werte und Ideen streben, wie er“ – Robert Menasse.
Dass das Zitat völlig aus dem Zusammenhang gerissen ist und darum die ultralinke Szene wohl nicht greifbar wird, zeigte der Autor selber, indem er Kratky öffentlich berichtigte und seine rote Gesinnung auspackte. In Wahrheit habe er nämlich über Khol (auch) folgendes gesagt:
Im Gegensatz zu anderen Politikern, die opportunistisch jederzeit bereit sind, ihre Überzeugung oder ihr Parteiprogramm zu verraten, wenn Meinungsumfragen es nahelegen, hält Andreas Khol sogar dann an seiner austrofaschistischen Überzeugung und seiner Liebe zu Dollfuß fest, wenn es ihm nichts nützt.
Und dem ÖVP-Werber richtet Menasse aus:
Wenn Sie, Herr Kratky, also weiterhin mit meinem Namen Werbung für Andreas Khol machen wollen, dann empfehle ich Ihnen folgenden Slogan: „Sie sind Asozial? Sie haben Dünkel? Wählen Sie Andreas Khol – Robert Menasse“
[[{“type”:”media”,”view_mode”:”media_large”,”fid”:”59078″,”attributes”:{“alt”:”Screenshot Facebook Foto: Screenshot Facebook”,”class”:”media-image”,”height”:”443″,”title”:”Screenshot Facebook Foto: Screenshot Facebook”,”typeof”:”foaf:Image”,”width”:”480″}}]]