Schon wieder eine unverschämte Forderung von Asylwerbern in Kärnten. Flüchtlingsfamilien aus Afghanistan setzten sich am Dienstag mit ihren Kindern auf die Drautalbundesstraße in Irschen, um eine Verlegung in ein Selbstversorgungsquartier zu erpressen. Derzeit sind sie in einem Gasthaus untergebracht, wo sie 40 Euro Taschengeld pro Monat und drei Mahlzeiten pro Tag bekommen. Versorgen sie sich selbst, stehen jedem Asylwerber 180 Euro pro Monat zur Verfügung.
180 Euro für "gewisse Bedürfnisse"
Herbeigerufene Polizeibeamte beendeten dieses gefährliche Schauspiel auf der viel befahrenen Straße in Oberkärnten. Der Flüchtlingsbeauftragte des Landes, Udo Puschnig, sagte zur Kleinen Zeitung, dass die Familien deshalb in ein Selbstversorgungsquartier, wo sie selbst kochen können, überstellt werden wollen, weil sich mit den 180 Euro "gewisse Bedürfnisse in die eine oder andere Richtung leichter bestreiten ließen".
Puschnig berichtete auch, dass die Irschner Flüchtlinge bereits am vergangenen Donnerstag zunehmend unruhig und deshalb in weiterer Folge verwarnt wurden. Nach dem Streik am Dienstag gab es neben Anzeigen abermals schriftliche Verwarnungen. Die beiden Familien, die bei der Aktion federführend gewesen sein sollen, wurden Mittwochvormittag in zwei verschiedene Quartiere überstellt. Sie werden nach wie vor vollversorgt.
Vollversorgung ist Flüchtlingen zu wenig
Über die Protestaktion in Irschen berichtete auch der ORF. In der Regionalsendung "Kärnten heute" wurde dabei auch die Unterkunft der Flüchtlinge eingeblendet. Viele Zuschauer werden sich beim Anblick des Hauses gefragt haben, was die Familien, die angeblich vor Bomben und politischer Verfolgung geflüchtet sind und in Österreich um Asyl angesucht haben, eigentlich wollen. Hier könnten sie in einer schönen Umgebung in Frieden leben und würden zudem Vollversorgung genießen.
Zwei Mal schon Hungerstreiks in Kärnten
Kärnten dürfte überhaupt ein Nährboden für Flüchtlingsproteste sein. Unzensuriert.at berichtete bereits zwei Mal von diesbezüglichen Vorfällen. In St. Kanzian am Klopeinersee traten 20 Asylwerber in Hungerstreik: Sie forderten 2.000 Euro netto pro Monat Taschengeld und statt der Fremdenkarten, die ihnen als Asylwerber ausgehändigt werden, einen richtigen Reisepass. Und in Radenthein gab ein Syrer vor, sich bereits zwei Monate in Hungerstreik zu befinden, um ein höheres Taschengeld und ein Einzelzimmer zu erpressen.