Während ihr Vorgänger Alexander Van der Bellen Österreich plötzlich als seine „Heimat“ entdeckt hat und damit auf Stimmenfang geht, demonstrierte die aktuelle Grünen-Chefin Eva Glawischnig in der gestrigen Sitzung des Nationalrates aufs Neue, wie wenig verbunden Grüne mit ihrer „Heimat“ wirklich sind.
Ordnungsruf für grüne Bundessprecherin
Auf Antrag der Grünen fand gestern Montag im Nationalrat eine Sondersitzung zum Thema der „Panama Papers“-Enthüllungen statt. Die Grünen-Bundessprecherin Eva Glawischnig nutzte die Gelegenheit, um über Österreich herzuziehen: Gemeinsam mit der Schweiz und Luxemburg sei man in der Vergangenheit "das Panama des europäischen Kontinents" gewesen und habe somit zu den "Schurkenstaaten" in dieser Hinsicht gezählt, hetzte Glawischnig in ihrer Rede gegen Österreich. Diese verbale Entgleisung brachte ihr prompt einen Ordnungsruf von Nationalratspräsidentin Doris Bures ein.
Präsidentschaftskandidat Van der Bellen schwieg zuerst
„Allzu weit her dürfte es bei den Grünen mit der plakatierten Heimatliebe nicht her sein, wenn die grüne Parteichefin Österreich im Parlament als Schurkenstaat bezeichnet“, stellt FPÖ Generalsekretär Herbert Kickl diesbezüglich fest. Kickl fordert von Präsidentschaftskandidat Alexander Van der Bellen klare Worte der Distanzierung und Entschuldigung für die grobe Entgleisung seiner Nachfolgerin. Er vermisse den Aufschrei des neuerdings heimatverliebten Grünen Präsidentschaftskandidaten, der schließlich Präsident des von seiner Parteikollegin als Schurkenstaat bezeichneten Österreich werden wolle, kritisiert der freiheitliche Abgeordnete das Schweigen des vormaligen Parteichefs scharf. Am Abend allerdings distanzierte sich Van der Bellen doch. Im Puls4-Duell mit Andreas Khol meinte er, dass Glawischnigs Wortwahl überzogen gewesen sei.