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24. April 2016 / 14:11 Uhr

Türken feiern Merkel als “ihre Kanzlerin”, Erdogan-Kritik in Deutschland unerwünscht

Wieder einmal weilt die deutsche Kanzlerin in der Türkei. Diesmal, um in der türkischen Stadt Gaziantep ein UNICEF-Kinderschutzzentrum für Flüchtlinge zu eröffnen und um mit dem türkischen Ministerpräsidenten Ahmet Davutoglu Details zur auspaktierten Visabefreiung für Türken zu besprechen. Und ihr Kamerad Recep Erdogan weiß, was er seiner besten Helferin schuldig ist. Ganz im Stil anderer totalitärer Regime ließ er ihr einen jubelnden Empfang bereiten.

Wie die Bild-Zeitung berichtet, wurde ganz Gaziantep mit großen Plakaten der Kanzlerin geschmückt „Solidarität mit den Flüchtlingen! Wir sind stolz auf unsere Kanzlerin und auf unseren Ministerpräsidenten Davutoglu!", steht darunter groß geschrieben. Begleitet wurde ihre Fahrt durch die Stadt von „Merkel hu-la-la" und „Wir sind stolz auf unseren Ministerpräsidenten!" Sprechchören.

Piraten-Chef bei Anti-Erdogan Kundgebung festgenommen

Während Angela Merkel in der Türkei ein weiteres Mal zu Kreuze bzw. Halbmond kriecht, wird in Deutschland beinhart gegen Erdogan-Kritik und Kritiker vorgegangen. Bereits zum vierten Mal hielt die Piratenpartei letzten Freitag in Berlin vor der türkischen Botschaft eine Protestkundgebung ab. Motto: "Keine Macht dem Erdowahn – Freiheit statt Erdogan – Kundgebung gegen den Terrorpaten vom Bosporus“.

Aus diesem Anlass setzte sich der Berliner Piratenchef Bruno Kramm diesmal kritisch mit dem Schmähgedicht des Satirikers Jan Böhmermann auseinander und zitierte daraus einige Passagen. Doch das hätte er im Reich der „Türkenkanzlerin“ besser unterlassen, denn nach Ansicht der anwesenden Polizeikräfte war damit wohl der Tatbestand der "Majestätsbeleidigung" erfüllt, was zur Auflösug der Veranstaltung und zu seiner Festnahme führte.

"Kurden treten, Christen hauen" ist Tatsachenbeschreibung

Am Tag nach seiner Festnahme äußerte sich Kramm gegenüber RT-Deutsch empört: "Während man in Berlin festgenommen wird, weil man den türkischen Präsidenten kritisiert, schießt dessen Polizei und Armee an der türkisch-syrischen Grenze weiterhin auf Frauen und Kinder. Das ist das Ergebnis des Flüchtlingsdeals". Insbesondere sei der Teil "Kurden treten, Christen hauen" keine Beleidigung sondern eine Tatsachenbeschreibung von Erdogans Politik.

 

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