Bilal S. hatte sich mit 17 Jahren den Mörderbanden des IS angeschlossen und war nach Syrien gereist. Dort kam er letztes Jahr unter ungeklärten Umständen ums Leben. Ein Pastor vermeint, um ihn trauern zu müssen und veranstaltet in seiner Kirche gemeinsam mit einem Imam eine Trauerfeier.
Trauerfeier für Terroristen
Für den in Hamburg aufgewachsenen Jungterroristen wird heute Freitag in einer Kirche auf St.Pauli eine christlich-islamische Trauerfeier abgehalten. Der Pastor Sieghard Wilm versucht sich nach heftiger Kritik in sozialen Netzwerken zu rechtfertigen. “Ich bin schon öfter kritisch angegangen worden, wie ein Pastor eine Trauerfeier für einen Terroristen machen könne”, berichtet er in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur. Er habe aber auch Zuspruch erhalten. Es sei für ihn das erste Mal, dass er einen christlich-muslimischen Gottesdienst für einen IS-Anhänger mache. Bei dem Gottesdienst solle zudem aller Opfer von Terror und Gewalt gedacht werden, versucht er die Kritiker zu beschwichtigen.
Bilal beschimpft Mädchen ohne Kopftuch
Nach Angaben des Hamburger Landesamtes für Verfassungsschutz (LfV) stammt Bilal aus einer aus dem Kamerun zugewanderten christlichen Familie, konvertierte aber mit 14 Jahren zum Islam. Er soll sich zunehmend radikalisiert haben. Er verteilte gemeinsam mit anderen Salafisten den Koran, schaute IS-Gewaltvideos und begann sich anders zu kleiden. Der Jugendliche mochte auch nicht mehr Florent genannt werden, sondern gab sich den Namen “Bilal”. In der Schule hätten er und einige andere Jungen Mädchen beschimpft, die kein Kopftuch trugen, erinnert sich Pastor Wilm.
Bilal bemitleidet sich selbst
In einer Audio-Botschaft warnt er „Glaubensbrüder“ in Hamburg, sich dem IS anzuschließen. Nicht aber, weil er es nun schrecklich findet, dass die Terroristen rauben und morden, sondern weil sie ihre ausländischen Söldner schlecht behandeln. Es würde ihnen viel versprochen, aber nichts eingehalten und in der Moschee beten dürfe man auch nicht. In den Kampf würde man ohne Plan und Taktik geschickt. „Die schicken ihre Brüder einfach in den Tod“. Reue, selbst Menschen terrorisiert und vielleicht getötet zu haben kommt darin nicht vor.