Neue Migrantenmassen drohen, aus Libyen über das Mittelmeer nach Italien überzusetzen, um sich dann den Weg weiter nach Österreich und Deutschland zu bahnen. In den letzten Tagen seit Ende Jänner sind mehr als 6.600 illegale Einwanderer von Libyen aus auf dem italienischen Festland gelandet. Berichte aus Libyen deuten darauf hin, dass sich die Schlepperbanden gemeinsam mit libyschen Milizen an der Küste neu formiert haben, um ihr lukratives Geschäft mit Migranten nach Europa für die Frühjahrs- und Sommermonate 2018 wieder massive anzukurbeln.
Immer mehr Illegale aus Pakistan und Bangladesch
Neben nicht enden wollenden Migrantenkolonnen aus Schwarzafrika werden auch immer mehr Illegale aus Pakistan und Bangladesch von Libyen aus nach Europa geschleust. Diese Gruppen bestehen einerseits aus ehemaligen Gastarbeitern in arabischen Ländern und andererseits aus Wirtschaftsflüchtlingen, die über Istanbul oder Abu Dhabi direkt nach Tripolis gekommen sind.
Libyscher Küstenschutz gegen Migranten funktioniert nicht mehr
Der vor rund einem Jahr mit finanziellen Mitteln aus Europa aufgerüstete libysche Küstenschutz scheint nicht mehr zu funktionieren. Im Frühjahr 2017 waren massive Geldmittel nach Libyen zu einzelnen Milizen wie der sogenannten “Brigade 48” geflossen, die sich im Gegenzug verpflichtet hatten, die Migranten von den Küsten fernzuhalten bzw. in Auffanglagern zu internieren bzw. sogar zur Umkehr in ihre Herkunftsländer zu bewegen. Diese Strukturen scheinen aktuell nicht mehr zu funktionieren, sodass wiederum mit großen Einwanderungsmassen aus Afrika und Asien in Richtung Europa zu rechnen ist.