Vor einem Jahr hatte der britische Finanzminister Philip Hammond angekündigt, die Penny- und Zwei-Pence-Münzen abzuschaffen. Seiner Meinung nach würden die Kupfermünzen ohnehin nur in Marmeladengläsern gehortet oder sogar weggeworfen.
2,2 Millionen Menschen ohne Bankkonto
Proteste dagegen gab es von Bürgern und der Wirtschaft. So hätten 2,2 Millionen Menschen in Großbritannien kein Bankkonto und seien daher auf Bargeld angewiesen. Und auch das Thema Freiheit kam in der Diskussion vor: “Eine Firma, die 99 Pence verlangen will, sollte immer noch die Freiheit haben, einem Kunden, der mit einer Ein-Pfund-Münze bezahlt, einen Pence-Wechsel zu geben”, sagte Mike Cherry, Vorsitzender der Federation of Small Businesses.
Nach einem Jahr und kurz vor dem Brexit rudert Hammond zurück. Er möchte, dass die Menschen die Wahl haben, wie sie ihr Geld ausgeben. Die Penny- und Zwei-Pence-Münzen werden bis auf weiteres im Umlauf bleiben und nicht abgeschafft. Das gilt auch für die 50-Pfund-Banknote, die im vergangenen Jahr noch als Instrument zur Geldwäsche verunglimpft worden war.
Freiheitsdebatte
Auch in anderen europäischen Ländern wird immer wieder eine Debatte über die Abschaffung des Bargelds losgetreten, obwohl das Bargeld “so beliebt wie nie” ist. Immerhin wissen viele, dass eine bargeldlose Welt den gläsernen Bürger schafft, der sich Negativ-Zinsen, Steuerabbuchungen, Solidaritätsbeiträgen und ähnlichem dann nicht mehr entziehen kann. Bargeld ist Freiheit.