Eine sensationelle, repräsentative Meinungsumfrage wurde am 26. Jänner im Wiener Presseclub Concordia präsentiert. Demnach würden es 89 Prozent der Österreicher begrüßen, wenn die Südtiroler in einem Referendum über ihre staatliche Zugehörigkeit abstimmen könnten. Genau so viele würden es positiv sehen, wenn sie dabei mehrheitlich für eine Vereinigung mit Österreich stimmen würden. Dieses Ergebnis geht aus einer im Auftrag des Südtiroler Heimatbundes durchgeführten Umfrage des Linzer Marktforschungsinstitut Spectra hervor. Spectra hat im vergangenen Oktober tausend Österreicher ab 15 Jahren zu diesem Thema befragt.
Dieses Umfrageergebnis ist „Wasser auf die Mühlen“ des Südtiroler Heimatbundes (SHB), eine im Jahre 1974 von ehemaligen Südtiroler Freiheitskämpfern und politischen Häftlingen gegründete Vereinigung, welche für die Wiedervereinigung Südtirols mit Nord- und Osttirol und damit für die Rückkehr zu Österreich eintritt. SHB-Obmann Roland Lang kommentierte die Meinungsumfrage so:
"Jahrzehnte lang hatte eine politische Zweckpropaganda in Österreich den eigenen Staatsbürgern, aber auch den Südtirolern weiszumachen versucht, dass die Österreicher ohnedies mit den Südtirolern wenig oder nichts zu tun haben wollten. Damit hatten die Parteipolitiker von ÖVP und SPÖ versucht gehabt, jegliche ihnen nur lästige Initiative in Richtung einer Wiedervereinigung Tirols mit dem Hinweis auf mangelnde Unterstützung durch die Bevölkerung von vorne herein im Keim zu ersticken."
Überrascht zeigte sich Lang auch über das Wissen der Österreicher über Südtirol. 82 Prozent wussten Bescheid, dass Südtirol nach dem Ersten Weltkrieg "gegen den Willen der Bevölkerung von Österreich abgetrennt und von Italien annektiert wurde". 83 Prozent würden sich einverstanden erklären, wenn den Südtirolern eine italienische-österreichische Doppelstaatsbürgerschaft gewährt werden würde.