Bereits mehrmals hat die deutsche Botschaft im Kosovo vor einer Masseneinwanderung in die Bundesrepublik Deutschland gewarnt. Weil den ausländischen Bürgern dort erheblich mehr Geld ausbezahlt wird und die Sozialleistungen besser sind, wird auch in den kommenden Monaten wieder ein Massenansturm an kosovarischen Staatsbürgern erwartet. Der Asylansturm aus diesem Land dürfte demnach anstatt abzuebben weiter steigen. Die Zuwanderer sind jedoch von keinem akuten Krieg bedroht, sondern Wirtschaftsflüchtlinge. Auch in Österreich sind die Flüchtlinge aus dem Kosovo zur stärksten Asylwerbergruppe geworden.
Charterflieger zurück in den Kosovo
Laut der Bild-Zeitung liegt der Redaktion ein Schreiben vor, wonach die diplomatische Vertretung im Kosovo von extremen Zahlen spricht: „Hält der Trend an, dürften monatlich etwa 25.000 bis 30.000 Kosovaren das Land verlassen“. Weiters fordern Diplomaten eine rasche und wirksame Handlungsweise von Seiten Deutschlands, um diesem „Massenexodus“, wie er von der Botschaft selber bezeichnet wird, Einhalt zu gebieten: „Erst wenn eine größere Anzahl von Kosovaren medienwirksam per Sammel-Charterflieger zurückkehrt, deren Verfahren innerhalb weniger Wochen in Deutschland abgeschlossen wurden, spricht sich herum, dass sich illegale Einwanderung nach Deutschland nicht rechnet.“
Auch die bayrische Sozialministerin Emilia Müller (CSU) gab an, dass allein in den ersten fünf Wochen dieses Jahres 30 Prozent aller Zuwanderer aus Kosovoalbanien gekommen sind. Bei einem ähnlichen anhaltenden Ansturm sind im Jahr 2015 rund 100.000 Asylanten aus dem Kosovo zu erwarten. Die grüne Europaabgeordnete Sven Giegold will der Realität allerdings nicht ins Auge blicken und rügt die Bild: „Hören Sie endlich auf, die Fremdenfeindlichkeit Ihrer Leser zu bedienen.“
FPÖ bietet ÖVP Unterstützung an
Da Flüchtlinge aus dem Kosovo im Jänner auch in Österreich zur stärksten Asylwerbergruppe geworden seien, bestehe nun akuter Handlungsbedarf. ÖVP, Team Stronach und FPÖ hätten im Nationalrat eine Mehrheit und könnten gemeinsam dieses „sinnvolle Ansinnen“, nämlich das Asylschnellverfahren, auch umsetzen, so FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl in einer Aussendung.
Grundsätzlich positiv stehe das Team Stronach dem Vorschlag der FPÖ gegenüber, gemeinsam mit der ÖVP ein Asylschnellverfahren zu etablieren. Er begrüße jede Initiative, die dazu beitrage, Asylverfahren schneller abzuwickeln, sagte Migrationssprecher Christoph Hagen gegenüber dem ORF. Angesichts von Kosten von rund 1.400 Euro pro Verfahren sei die Forderung nach korrekten, aber raschen Entscheidungen legitim.