Zu einem Mega-Flop entwickelt sich offensichtlich das „Brustkrebs-Screening-Neu“ des österreichischen Gesundheitsministeriums. Im Jahr 2014, dem ersten Jahr der Neu-Organisation, nahmen um rund 100.000 Frauen weniger an der Befundung teil als im Vergleichszeitraum davor. Alois Stöger, SPÖ-Gesundheitsminister bis September 2014, hat seiner Nachfolgerin Sabine Oberhauser neben ELGA und Gratis-Zahnspange eine weitere gesundheitspolitische Baustelle hinterlassen.
Radiologie-Institute halten die bisher zugänglichen Rückgänge von 14 Prozent allerdings noch für geschönt. Experten gehen von bis zu 20 Prozent Frauen aus, die über alle Altersklassen verteilt, weniger zur Mammographie gegangen sind.
FPÖ-Gesundheitssprecherin fordert Aufklärung
FPÖ-Gesundheitssprecherin Dagmar Belakowitsch-Jenewein fordert nun Aufklärung über den tatsächlichen Status des Brustkrebs-Screenings. Vor allem die Gefahr, dass durch die mangelnde Teilnahme Brustkrebs-Fälle im Frühstadium nicht gefunden werden könnten, bereitet der Vorsitzenden des parlamentarischen Gesundheitsausschusses Sorge.
In einer Anfrage an die derzeitige Gesundheitsministerin fordert sie Aufklärung und einen entsprechenden Evaluierungsbericht. Gleichzeitig soll bis zum Vorliegen dieser Evaluierung die ursprüngliche Möglichkeit des ungehinderten Zugangs zur Mammographie wieder eingeführt werden.