In der SPÖ brodelt es! Doch nicht nur auf Bundesebene, sondern auch in kleineren Organisationen der roten Partei dürfte es Schwierigkeiten geben. Die Vorstellungen der jungen Sozis und der alteingesessenen gehen bekanntermaßen weit auseinander. Ein ganz anderes Problem scheint aber die Linzer SPÖ mit einem türkischen Verein zu haben, der für interne Querelen sorgt. Die „grauen Wölfe“, eine rechtsextremistische Organisation, sollen beim roten Stadtchef Klaus Luger nämlich hoch im Kurs stehen – was der örtlichen Antifa so gar nicht passt.
Künstler fordern Distanzierung
In einem offenen Brief, der von dutzenden Prominenten unterzeichnet wurde, fordert die oberösterreichische Antifa-Bewegung Luger auf, sich von der türkischen Organisation „Avrasya“ zu distanzieren. Hinter dieser steckt nämlich in Wahrheit die rechtsextreme Bewegung der „Grauen Wölfe“.
Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek, Burgtheater-Doyenne Elisabeth Orth, Karikaturist Gerhard Haderer, die Schauspieler Harald Krassnitzer und Erwin Steinhauer, die Schriftsteller Robert Menasse, Eva Rossmann und Franzobel oder "Aufdecker" Günter Wallraff – sie alle fordern ebenfalls vom roten Stadtchef eine Distanzierung.
Diese liefert der Betroffene auch überrascht und prompt. „Ich distanziere mich unmissverständlich und unverrückbar von jeder Form des Rechtsextremismus und Antisemitismus. Hetze, egal von welcher Seite, lehne ich entschieden ab." Vergangenen Herbst allerdings besuchte Luger gemeinsam mit dem roten Integrationsstadtrats Stefan Giegler das Vereinslokal der besagten „Wölfe“. Auch danach soll es erstaunlicherweise weiteren Kontakt gegeben haben, wobei die Tatsache, dass der Verein sogar mit der Terrormiliz "Islamischer Staat" sympathisieren soll, wohl ausgeblendet wurde.