Sozusagen die „Verschwenderin“, frei nach dem altösterreichischen Dichter Ferdinand Raimund, gibt Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP). Wie eine Anfragebeantwortung aus ihrer Feder nun offenlegt, wurden allein 6.129,80 Euro für ein sogenanntes „Kabinettsfest“ im März 2015 ausgegeben. Dass Ministerien Feste feiern, ist im Bundesministeriengesetz eigentlich nicht vorgesehen.
Deshalb versuchte die ertappte ÖVP-Politikerin auch eine reichlich indifferente Erklärung für die Verschwendung von Steuergeld durch ihre Festivitäten:
Das Kabinettsfest dient als Vernetzungstreffen für familien- und jugendpolitische Entscheidungsträger, um sich in informeller Atmosphäre über aktuelle familien- und jugendpolitische Themen und Erfahrungen austauschen zu können und die Zusammenarbeit der diversen Stakeholder weiter zu verbessern.
Karmasin: ÖVP-Schwachstelle in der Bundesregierung
Offenbar hat Karmasin eine „Vernetzung mit familien- und jugendpolitischen Entscheidungsträgern“ bitter nötig. Durch Sachpolitik im Sinne der österreichischen Familien und Jugend ist die Quereinsteigerin bisher nämlich noch nicht aufgefallen. Als ÖVP-Schwachstelle in der österreichischen Bundesregierung teilt sie das Schicksal mit ihrer SPÖ-Kollegin in der Regierung, Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek.
Welche konkreten Ergebnisse dieser Erfahrungsaustausch in „informeller Atmosphäre“ zu Tage gebracht hat, wird sicher noch das österreichische Parlament beschäftigen.