Immer brutaler und schneller gehen die extremistischen Islamisten in Syrien vor. Auch vor antiken Städten und kulturellen Stätten würden sie keinen Halt machen und sie hätten mittlerweile schon über 50 Prozent des Landes eingenommen, sagt der Leiter der Menschenrechtsbeobachter, Rami Abel Rahman. Bislang konnte die syrische Armee dem Wüten der IS immer wieder Einhalt gebieten, nun musste sich diese aber auch im Kampf um die historische Stadt Palmyra geschlagen geben. Auch die UNESCO fordert nun die internationale Gemeinschaft auf, dem Treiben ein Ende zu machen und den Einwohnern Hilfe zu leisten.
Kultur von IS bedroht
In den vergangenen Wochen und Tagen füllten immer wieder Berichte über Enthauptungen von Zivilisten und gewalttätige Vorgänge rund um Dörfer der Stadt Palmyra die Medien. Nun sind die Kämpfer des IS (Islamischer Staat) auch bis in den Kern des Zentrums vorgedrungen, während sich eine Milizeinheit mitsamt den Bewohnern in Sicherheit bringen konnte.
Strategisch gesehen ist Palmyra für das gesamte Land ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt und damit umso wertvoller für die extremistischen Kämpfer. Experten befürchten nun die Zerstörung der kulturellen Güter wie des Amphitheaters und des Museums, womit auch touristische Anziehungspunkte zunichte gemacht würden. Weil sich die Machenschaften des IS zum größten Teil aus Ölgeschäften finanzieren, ist es eine Bestrebung der Terroristen, so viele Ölfelder wie möglich einzunehmen. Pber 50 Prozent der syrischen Flächen seien demnach schon in ihrem Besitz.