Die französische Unterrichtsministerin hat auf einer Pressekonferenz vor einem "militanten Säkularismus" gewarnt. Sie bezieht sich damit auf die französische Entscheidung, religiöse Zeichen in Schulen zu verbieten, die momentan dank muslimischer Einzelfälle für Debatten sorgt.
"Wir müssen vorsichtig sein, keine Form des militänten Säkularismus in unserem Land zu entwickeln, der kontraproduktiv für Kinder wäre, die wir gerne säkular prägen würden", so Najat Vallaud-Belkacem laut Berichten von theLocal.fr vor einer Konferenz des Anglo-Amerikanischen Pressebundes in Paris.
Trennung von Staat und Religion
Anlass waren die neuesten Vorfälle um das umstrittene Gesetz, das 2004 "offensichtliche" religiöse Zeichen an Schulen verboten hatte, nachdem immer mehr muslimische Mädchen mit Kopftüchern zur Schule erschienen und somit in den Augen der Regierung die Trennung von Religion und Staat gefährdeten.
Beispielsweise wurde im April ein islamisches Mädchen zweimal der Klasse verwiesen, weil sie einen langen, schwarzen Rock trug. Dies sorgte in ganz Frankreich für Proteste. "In den letzten Jahren haben wir ungerechtfertigte Mengen an Spannungen erreicht, was die Missverständnisse um die Säkularität erklärt und den Grund beleuchtet, warum manche junge Menschen sich nicht damit assoziieren wollen", so die Unterrichtsministerin.